Zusammenfassung
Die allgemeinen Ansichten sprechen dafür, daß die Adsorptionskräfte elektrischer Natur sind und sich z. B. als Bildkräfte deuten lassen. Von dieser Annahme ausgehend, wird der Einfluß eines äußeren elektrischen Feldes auf die Stärke der Adsorption rechnerisch zu bestimmen versucht. Das Resultat läßt die Beobachtung eines derartigen Effekts als wahrscheinlich betrachten. Solange man über die adsorbierten Moleküle keine andere Annahme als deren Dipolstruktur macht, gelangt man zu einem von der Richtung unabhängigen, apolaren Einfluß des Feldes. Bei Annahme einer asymmetrischen Lagerung des Dipols im Molekül läßt sich auch ein polarer Effekt verstehen. Anschließend werden die Felder an den Oberflächen von Ionengittern betrachtet. In molekularen Abständen zeigen sich die Felder als sehr beträchtlich, so daß die Ausbildung mehrfach molekularer Schichten aus der elektrischen Polarisation der ersten Molekülschicht durch das Feld der Gitterionen plausibel wird. Es sind einige Experimente bekannt, bei welchen eine bevorzugte Kondensation bzw. Adsorption — also ein polarer Effekt — im elektrischen Felde eintritt; entsprechende Untersuchungen in gleicher Richtung und in bezug auf einen apolaren Effekt der Adsorptionszunahme werden in Angriff genommen.
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Blüh, O., Stark, N. Über die elektrische Beeinflussung der Adsorption. Z. Physik 43, 575–590 (1927). https://doi.org/10.1007/BF01397634
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