Zusammenfassung
Das Auftreten von Gasblasen im Gefäßsystem nach plötzlicher Druckerniedrigung führt zu Druckfallerscheinungen. Die Gasblasen können entweder aus bei erniedrigtem Druck in den Blutgefäßen freiwerdendem Gas stammen, oder aus dem Alveolarraum der Lungen in das Gefäß system übergetreten sein. Durch experimentelle Untersuchungen an Ratten und Kaninchen konnte gezeigt werden, daß ein Luftdurchtritt aus den Lungen in die Gefäße schon bei einem Überdruck von 50 mm Hg in wenigen Sekunden regelmäßig erfolgt und innerhalb von 1–2 min zu einer massiven Luftembolie führt. Die großen Blutgefäße werden dabei fast vollständig blutleer. Je stärker die Lungen durch Aufblasung gedehnt werden, umso leichter erfolgt ein Luftübertritt.
Die von uns am Tier gefundenen Ergebnisse lassen sich im Prinzip auch auf den Menschen übertragen. Es besteht die begründete Annahme, worauf auch teilweise bereits vonAdams u.Pollak, DÖring u.KÖnig undSchaefer et al. hingewiesen wurde, daß ein Überdruck von 50–80 mm Hg, wie er in begrenzten Bezirken der Lunge bei Druckerniedrigung, aber auch bei Preßatmung, Trompetenblasen usw., vorhanden ist, zu Luftembolien führen kann. SchonEwald u.Kobert waren der Ansicht, daß plötzliche Todesfälle durch eine Luftembolie verursacht sein können, wenn ein Überdruck in den Lungen dem plötzlichen Tod vorausging.
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Literatur
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Hartmann, H. Druckfallkrankheit und intravasale Grasblasen. Int. Z. Angew. Physiol. Einschl. Arbeitsphysiol. 19, 67–79 (1961). https://doi.org/10.1007/BF00697494
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