Zusammenfassung
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1.
In regenerierenden Zellen von Laub- und Lebermoosen und auch Phanerogamen verändern sich Lage und Größe der Zellbestandteile.
Kern und Plasma nehmen deutlich an Volumen zu und wandern in die Zellmitte. Die Volumenzunahme ist, die Laubmoose ausgenommen, nur vorübergehend. Während der ersten Zellteilungen werden Kern- und Plasmamasse wieder auf die für die betreffenden embryonalen Zellen typische Größe herunterreguliert.
Im Gegensatz zu Kern und Plasma erfahren die Chloroplasten von Beginn der Regeneration ab Verkleinerung durch anhaltende Teilung. Sie sammeln sich um den Kern und werden durch daran anschließende Wanderung an die Kern- bzw. Plasmapole bei der Zellteilung regelmäßig verteilt.
Die mechanische Natur der Verlagerung sämtlicher Zellbestandteile durch das Plasma wird wahrscheinlich gemacht.
Die Größenzunahme von Kern und Nucleolen ist bedingt durch Stauung von Zucker.
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2.
Die beschriebenen Veränderungen bedeuten Verwandlung der ausgewachsenen Zelle in eine embryonale. Dies wird am Verhalten des Kernes während des normalen Zellwachstums erläutert. Insbesondere sind auch in embryonalen Zellen sämtlicher untersuchten Moose die Chloroplasten um den Kern gelagert und werden durch Wanderung an die Kernpole regelmäßig auf die Tochterzellen verteilt.
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Heitz, E. Das Verhalten von Kern und Chloroplasten bei der Regeneration. Z. Zellforsch 2, 69–86 (1925). https://doi.org/10.1007/BF00373252
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