Zusammenfassung
Mit diesen Worten beschrieb Theodor Adorno in ungewohnter, geradezu prophetischer Weise einen quasi paradiesischen Zustand, den er den „Stand der Versöhnung“ nennt. Dieser Zustand zeichnet sich dadurch aus, dass in ihm das Verschiedene miteinander versöhnt ist, ohne dass es aufhörte, verschieden zu sein oder das Verschiedene sich feindlich zueinander verhielte. Das Verschiedene steht also weder unter dem Zwang des Identischen, noch wäre die Dialektik von Identität und Nichtidentität jemals aufgehoben innerhalb einer zwanglosen, herrschaftsfreien und friedlichen „Kommunikation des Unterschiedenen“, das „teil hat aneinander“.
„Wäre Spekulation über den Stand der Versöhnung erlaubt, so ließe in ihm sich weder die ununterschiedene Einheit von Subjekt und Objekt noch ihre feindselige Antithetik sich vorstellen; eher die Kommunikation des Unterschiedenen. [… ] Friede ist der Stand eines Unterschiedenen ohne Herrschaft, in dem das Unterschiedene teilhat aneinander“ (Adorno 1977, 743).
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