Zusammenfassung
Kinder und Jugendliche, die Opfer von Gewalt geworden sind, entwickeln zumeist Traumafolgestörungen. Wie einschneidend das Trauma ihr weiteres Leben verändert, hängt zum einen von der Art der Traumatisierung, zum anderen aber auch von den individuellen Schutz- und Risikofaktoren ab und davon, wie rasch eine entsprechende Diagnostik und Therapie umgesetzt werden kann. Die kinder- und jugendpsychiatrische Diagnostik braucht eine an diese Herausforderung angepasste Anamnese und Erhebung des psychopathologischen Status. Der psychopathologische Status nach unterschiedlichen Traumaerfahrungen stellt sich, wie bei keiner anderen psychischen Erkrankungsgruppe, bei den Traumafolgestörungen (akute Belastungsreaktion, posttraumatische Belastungsstörung, Anpassungsstörung) sehr unterschiedlich dar, von internalisierenden Symptomen (Angst, Depression, Rückzugs- und Vermeidungsverhalten, somatoforme Beschwerden) bis zu externalisierenden Symptomen (Aggression, Hyperaktivität und Impulsivität).
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Kienbacher, C. (2016). Gewaltopfer als Patienten der Kinder- und Jugendpsychiatrie. In: Völkl-Kernstock, S., Kienbacher, C. (eds) Forensische Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-1608-1_5
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