Zusammenfassung
Erich Kästners Werke wurden von den Nationalsozialisten ins Feuer geworfen und kamen auf schwarze Listen, er selbst durfte in Deutschland nicht mehr veröffentlichen und erhielt später sogar Schreibverbot. Dennoch blieb er in Deutschland und hielt sich mit – ihm eigentlich verbotenen, aber durch seine guten Kontakte im Kulturbetrieb möglichen – Gelegenheitsarbeiten unter Pseudonym für Theater und Film über Wasser. Als jemand, der von Anfang an dem Regime ablehnend gegenüberstand und ihm wegen seiner aufklärerischen Überzeugungen mit Unverständnis begegnete, versuchte er, in seinen Produktionen die Zensur zu umgehen und kritische Botschaften mit einfließen zu lassen. Wie sehr ihm dies gelungen ist, ist in der Forschung umstritten.
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Literatur
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Neuhaus, S. (2023). Exil und Innere Emigration. In: Neuhaus, S. (eds) Kästner-Handbuch. J.B. Metzler, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-67227-3_6
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