Zusammenfassung
In den letzten Jahren wurden im gesamten deutschsprachigen Raum zahlreiche Modellprojekte zur Umsetzung von Palliative Care in Pflegeheimen durchgeführt. Diese Modellprojekte machen deutlich, dass es bei der Umsetzung von Palliative Care im Pflegeheim nicht darum geht, Fachwissen in „flächendeckenden“ Fortbildungen zu vermitteln (siehe exemplarisch Hospiz Österreich 2020). Sie zeigen vielmehr auf, dass es um komplexe Prozesse geht, in deren Zentrum ein Wandel der Organisationskultur hin zu einer palliativen Kultur in der stationären Altenhilfe steht. Die Veränderung der Organisationskultur muss von allen Beteiligten in der Einrichtung gewollt und getragen werden. Von zentraler Bedeutung dafür ist die Bereitschaft, in einer Organisationsdiagnose das zu würdigen, was bereits gelingt und gleichzeitig Veränderungspotentiale aufzunehmen. Gutes Projektmanagement, der klare Auftrag der Leitung und ein „langer Atem“ gehören zu den wichtigsten Erfolgsfaktoren.
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Hier soll darauf hingewiesen werden, dass es eines der wesentlichen Ziele der Pflegeheime der Gemeinde Wien ist, möglichst viele alte Menschen so weit zu rehabilitieren, dass sie nach kleineren Adaptierungen der Wohnung und mit ambulanten Hilfen wieder in der Lage sind, zu Hause zu leben. 2002 wurden z. B. im GZW etwa 15 % der Patientinnen wieder nach Hause entlassen.
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Heimerl, K. (2022). Intelligente Pflegeheime: Palliative Care und Organisationsentwicklung im Alten- und Pflegeheim. In: Kojer, M., Schmidl, M., Heimerl, K. (eds) Demenz und Palliative Geriatrie in der Praxis. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-63164-5_24
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