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Textanfänge in Großen Regierungserklärungen

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Textanfänge

Zusammenfassung

Im Rahmen eines in der Textsortenforschung verorteten Ansatzes ist dieser Beitrag der Untersuchung von Textanfängen der Variante ‚Investiturrede des Kanzlers / der Kanzlerinʽ der Großen Regierungserklärung gewidmet. Die Anfänge dieser Textsorte geben Aufschluss über bestimmte Eigenschaften des Gesamttextes. In synchroner Perspektive werden die Anfangssequenzen jedes Einzelexemplars der Investiturreden im Hinblick auf das Merkmal Offenheit / Normiertheit untersucht, indem folgenden Fragen nachgegangen wird: Sind die Textanfänge der Großen Regierungserklärungen musterhaft? In welchen situativen Kontexten wird das Muster durchbrochen? Ein vornehmlich auf die Textanfänge der Regierungserklärungen gerichtetes Interesse erklärt sich auch daraus, dass der Inhalt der teilweise sehr langen Anfangssequenz keinerlei Niederschlag in der Beschreibung der Textsorte findet, die nur dem Hauptteil, also der Vorstellung der Regierungsvorhaben, Rechnung trägt (s. Klein 2000, S. 750). In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage nach der Funktion dieser Teiltexte.

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Notes

  1. 1.

    D. h. Investiturrede von Kohl aus dem Jahre 1982.

  2. 2.

    Unter Textsegment verstehen wir hier Texteinheiten, die eine oder mehrere Propositionen enthalten und nach thematischen Gesichtspunkten eine Einheit bilden.

  3. 3.

    Unter ‚Thema‘ wird hier mit Hellwig etwas „Fragliches“ verstanden (Hellwig 1984, S. 14; zitiert nach Adamzik 2004, S. 120).

  4. 4.

    Zu den Sprachspielen der politischen Kommunikation s. Strauß (1986, S. 43 ff.).

  5. 5.

    Angabe des inhaltlichen Segmenttyps in den aufgeführten Beispielen in Versalien.

  6. 6.

    In der Regel werden Makropropositionen im Sinne van Dijks im Text nicht realisiert. Sie werden durch Anwendung von Makroregeln herausgefiltert, die den informativen Gehalt kondensieren. Van Dijk weist jedoch ausdrücklich darauf hin, dass Makropropositionen, die anhand der Regeln „Generalisieren“ und „Konstruieren / Integrieren“ erhalten werden, auch explizit genannt werden können. Van Dijk schreibt diesem Phänomen, was er „Themawort“ oder „Themasatz“ nennt, eine wichtige kognitive Funktion zu, die darin bestehe, „den Leser oder Hörer in den Stand zu setzen, die ‚richtigeʻ Makrointerpretation des Textes zu konstruieren […]“ (1980, S. 50).

  7. 7.

    Zum Stellenwert vorbildlicher Prototypen s. Reisigl (2011, S. 439 f.).

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Romoth, H. (2021). Textanfänge in Großen Regierungserklärungen. In: Daux-Combaudon, AL., Schneider, R. (eds) Textanfänge. Linguistik in Empirie und Theorie/Empirical and Theoretical Linguistics. J.B. Metzler, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-62488-3_8

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-662-62488-3_8

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  • Publisher Name: J.B. Metzler, Berlin, Heidelberg

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