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Praxisbeispiel: Stadtteilentwicklung im Ruhrgebiet durch die IHK am Beispiel des Projektes Oberhausen-Sterkrade

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Lokale Ökonomie – Konzepte, Quartierskontexte und Interventionen
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Zusammenfassung

Zunächst wird im vorliegenden Beitrag zur räumlichen Einordnung kurz auf die wirtschaftliche Entwicklung des Ruhrgebietes sowie die Bedeutung und Entwicklung von Stadtteilen mit besonderem Fokus auf das Ruhrgebiet eingegangen und vor allem die Rolle des Handels als wichtiger Branche der lokalen Ökonomie für die Stadtteilentwicklung erörtert. Anschließend werden die Rolle der IHK und ihre Ziele, Aufgaben und Instrumente im Bereich der Stadtteilentwicklung erläutert. Am Beispiel des von der IHK Essen initiierten Stadtteilprojektes in Oberhausen-Sterkrade werden Aufgaben und Maßnahmen der IHK und der lokalen Wirtschaft für die Stadtteilentwicklung exemplarisch dargestellt sowie auf den Projektprozess eingegangen. Der Beitrag schließt mit einem Fazit und Ausblick.

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Notes

  1. 1.

    Im Ruhrgebiet haben Stadtteile eine große Tradition und Bedeutung, was auch darauf zurückzuführen ist, dass oft selbstständige Gemeinden im Zuge des rasanten Siedlungswachstums und durch Gebietsreformen ihre Unabhängigkeit verloren haben.

  2. 2.

    Kleine Städte wuchsen von 1850 bis zur Jahrhundertwende zu großstädtischen Agglomerationen heran. Diese weitgehend monostrukturelle Ausrichtung führte ab den 1950er-Jahren zu wirtschaftlichen Verwerfungen. Ab den 1970er-Jahren verlor die Kohleförderung stark an Bedeutung, zwischen 1960 und 2014 verlor der Montanbereich rund eine halbe Million Arbeitsplätze.

  3. 3.

    Die mit der Stilllegung von Zechen und Industriebetrieben freigewordenen Industrie- und Gewerbeflächen stellen Areale für um- und neu anzusiedelnde Unternehmen dar.

  4. 4.

    Das verfügbare Einkommen je Einwohner gehört z. B. in Duisburg oder Gelsenkirchen zu den niedrigsten in Deutschland.

  5. 5.

    Die Studie der Industrie- und Handelskammern in NRW verdeutlicht das breite gesellschaftliche Engagement von Einzelhändlern und die Bedeutung des Handels für die lokale Ökonomie. Die Aktivitäten von Händlern sind für lebendige Stadtteile unverzichtbar. Über 70 % der Einzelhändler engagieren sich überbetrieblich und übernehmen soziale Verantwortung durch eine persönliche Bindung zur jeweiligen Stadt.

  6. 6.

    Auf die vielfältigen Ursachen und Ausprägungen des Strukturwandels im Handel wie u. a. Betriebsformenwandel, Flächenkonzentration, Zunahme des Online-Umsatzes, demographischer Wandel sowie Verschiebung des privaten Konsumverhaltens und der Konsumausgaben sei hier verwiesen.

  7. 7.

    Über das Thema der öffentlichen Sicherheit in einigen Stadtteilen des Ruhrgebietes herrscht eine intensive Debatte.

  8. 8.

    „Es sind schon viele Bundesmittel in die Essener Stadtteilentwicklung geflossen (…) aber letztlich können wir doch nicht immer erst warten, bis Stadtteile in den Förderprogrammen des Bundes (…) landen. Wir müssen vorab aktiv werden. (…) In diesem Zusammenhang müssen wir auch vom Quartiersmanagement sprechen. Da haben wir mit der IHK einen starken Partner ins Boot geholt: Zusammen können Haupt -und Ehrenamt im Quartier jede Menge leisten. In einem sind wir uns alle einig: In einem ansprechendem Stadtteil wird lieber investiert und sich engagiert.“ Zitat von Jutta Eckenbach, ehemalige Bundestagsabgeordnete für Essen.

  9. 9.

    Teilweise wurden nach dem Vorbild der aus Nordamerika stammenden „Business Improvement Districts“ vergleichbare Projekte in Ansätzen auch im Ruhrgebiet umgesetzt.

  10. 10.

    Handel, Verkaufsfläche in den Stadtbezirken Oberhausens (in m2): Alt-Oberhausen 226.540, Sterkrade 119.480 (davon Zentrum Sterkrade 53.690), Osterfeld 21.270; Gesamtstadt 376.290.

  11. 11.

    Zur ausführlichen Darstellung der sozioökonomischen Entwicklung Sterkrades Dr. Jansen GmbH 2015.

  12. 12.

    Oberhausen leidet insgesamt neben sozialen Problemen unter einer enormen Verschuldung.

  13. 13.

    Der Verein STIG e.V. umfasst als Werbegemeinschaft über 80 Unternehmen und private Mitglieder, die mit Veranstaltungen und Aktivitäten des lokalen Marketing ein wichtiger Player der Stadtteilentwicklung sind und die Interessenvertretung der lokalen Wirtschaft in Sterkrade abbilden (http://www.stig-sterkrade.de/).

  14. 14.

    Auslöser für das Engagement der IHK war ursprünglich die Forderung von Unternehmen, die als überdimensioniert empfundene Fußgängerzone zurückzubauen und für PKWs zu öffnen. Daraus hatte sich dann die Idee eines umfangreichen Projektes entwickelt.

  15. 15.

    Integrierte Handlungskonzepte sind in NRW seit 2008 verpflichtende Grundlage für eine Förderung aus Mitteln der Städtebauförderung und ein Entwicklungskonzept für Stadtteile. Die Aufgabe ist es, die städtebauliche und wirtschaftliche Dynamik eines Stadtteils zu antizipieren, Leitlinien für die zukünftige Entwicklung zu formulieren und ein Konzept für die stadtentwicklungsplanerische Grundlage für Stadtteilzentren zu schaffen. Zu den Handlungskonzepten als Steuerungsinstrument: MBWSV 2016.

    Als Leitvorstellungen umfassen integrierte Handlungskonzepte:

    • Verbesserung der Aufenthalts- und Gestaltungsqualität im öffentlichen Raum

    • Akzentuierung und Aufwertung Ortskern

    • Förderung und Stärkung der Angebotsvielfalt

    • Werterhaltung der vorhandenen baulichen Substanz

    • Stärkung Kooperations- und Kommunikationsstrukturen im Zusammenspiel mit den privaten Akteuren.

  16. 16.

    Die Stadterneuerung von Sterkrade wird seither im Rahmen des Städtebauförderprogramms „Aktive Stadt-und Ortsteilzentren“ durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit, das Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen (MBWSV 2016) sowie die Stadt Oberhausen gefördert.

  17. 17.

    Dazu zählen wesentlich Stärkung des Geschäftsbesatzes und Versorgung der Wohnbevölkerung sowie Einrichtung eines Citymanagements.

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Zakrzewski, G. (2020). Praxisbeispiel: Stadtteilentwicklung im Ruhrgebiet durch die IHK am Beispiel des Projektes Oberhausen-Sterkrade. In: Henn, S., Behling, M., Schäfer, S. (eds) Lokale Ökonomie – Konzepte, Quartierskontexte und Interventionen. Springer Spektrum, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-58363-0_21-1

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  • Publisher Name: Springer Spektrum, Berlin, Heidelberg

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