Zusammenfassung
Die zementierte Pfanne hat zu Unrecht einen schlechten Ruf. Die Verwirrung ist in der Literatur besonders deshalb entstanden, weil in fast allen Studien nicht nur die progrediente Wanderung, sondern auch Saumbildungen als Lockerungen und damit mechanisches Versagen eingestuft wurden. Vergleicht man nur die aseptischen Lockerungsraten scheinen deshalb moderne zementfreie Press-fit-Pfannen die bessere Lösung zu bieten. Wenn jedoch alle Wechselursachen (Luxation, Abrieb/„liner exchange“, Osteolysen und Lockerung) berücksichtigt werden, zeigt sich in den nationalen Registerdaten, dass die Gesamt-Reoperationsraten für die zementierte Versorgung von Patienten über 65 Jahren beim Vergleich der „best performers“ noch immer niedriger sind. Bei adäquater Operationstechnik mit Implementierung moderner Knochenpräparation und Zementiertechniken liegt das Revisionsrisiko nach zementierter Versorgung unabhängig vom Alter des Patienten – auch bei Frauen unter 55 Jahren – bei unter 5 % nach 10 und ca. 10 % nach 15–20 Jahren. Auch aus ökonomischer Sicht und wegen der im Regelfall einfacheren Wechselsituation bei Versagen sollte die (gut) zementierte Pfanne weiterhin als Operationsmethode beherrscht werden und nicht aus der operativen Ausbildung verschwinden.
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Breusch S, Malchau H (2005) The well cemented total hip arthroplasty. Springer-Medizinverlag, Heidelberg
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Breusch, S.J. (2023). Primäre Hüftendoprothethik – OP-Technik: Zementierte Pfannenimplantation. In: Perka, C., Heller, KD. (eds) AE-Manual der Endoprothetik. Springer Reference Medizin. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-55485-2_81-1
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