Zusammenfassung
„Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr“ und „Zum Lernen ist es nie zu spät“ – das sind die beiden Volksweisheiten, die man immer wieder hört, wenn es um Lernen und Gedächtnis geht. Im Alltag lassen sich Belege für beide Positionen beobachten: So haben die meisten von uns erfahren, dass das Lernen einer Fremdsprache in der Schule oder später nicht mehr genauso gut gelingt wie das Erlernen der Muttersprache. Andererseits ist es uns eine Selbstverständlichkeit, dass wir auch als Erwachsene noch Neues erlernen können, sei es im Beruf oder in der Freizeit.
Beobachtungen im Alltag bieten Anhaltspunkte für die eine oder andere Sichtweise, aber noch keine hinreichende Grundlage, um zwischen den einander widersprechenden Aussagen zur Lernfähigkeit des Menschen entscheiden zu können. Dazu benötigt man wissenschaftliche Untersuchungen, mit denen man die Grenzen der Lernfähigkeit und das Ausmaß der Veränderbarkeit des Nervensystems in verschiedenen Entwicklungsabschnitten genauer eingrenzen kann. Die Kognitiven Neurowissenschaften [1, 2] und die Kognitiven Entwicklungsneurowissenschaften [3] haben in den letzten Jahren mit vielfältigen Methoden und Untersuchungsansätzen die Lernfähigkeit und die Biologie der neuronalen Plastizität erforscht. Aus den Ergebnissen lassen sich verbindliche Antworten zu den eingangs gegenübergestellten Aussagen ableiten. Das vorliegende Kapitel gibt eine kurze Übersicht über diese Forschungsansätze.
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Literatur
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Röder, B., Rösler, F. (2016). Ein Blick in Gehirn und Geist. In: Buchmüller, W., Jakobeit, C. (eds) Erkenntnis, Wissenschaft und Gesellschaft. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-49912-2_7
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