Zusammenfassung
In diesem „Werkstatttext“ reflektiert Matthias Heyl das pädagogische Setting von - meist schulischen - Besuchen von KZ-Gedenkstätten. Er stellt sein Konzept einer „mehrfachen Subjektorientierung“ vor, die einerseits die multperspektivische Auseinandersetzung mit den historischen Akteur*innen, und andererseits die Fokussierung auf die Subjekthaftigkeit der an Bildungsprozessen Beteiligten anstrebt. Am Beispiel des Projekts „Silence is no longer here because of us“ expliziert der Autor die Chancen, die Elemente kultureller Bildung für die historisch-politische Bildungsarbeit bieten, um mit Blick auf die Geschichte eine eigene Haltung und Stimme zu finden. Heyl wendet sich damit gegen das Postulat einer „Pflicht zur Erinnerung“ und plädiert für „das Recht, Bescheid zu wissen“. Die Gedenkstättenpraxis soll den Teilnehmenden Gelegenheit bieten, sich selbst als Akteur*innen einer lebendigen Erinnerungskultur erleben zu können.
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Notes
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Das ist ganz im Einklang mit Adornos bereits 1966 geäußertem Vorschlag, „die Schuldigen von Auschwitz mit allen der Wissenschaft verfügbaren Methoden, insbesondere mit langjährigen Psychoanalysen, zu studieren, um möglicherweise herauszubringen, wie ein Mensch so wird. Das, was jene an Gutem irgend noch tun können, ist, wenn sie selbst, in Widerspruch zu ihrer eigenen Charakterstruktur, etwas dazu helfen, dass es nicht noch einmal so komme.“ (Adorno 1997a, b, S. 684).
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Für diese Formulierung beanspruche ich das Copyright und meine Kolleg*innen vor Ort können sie kaum mehr hören, auch wenn sie inhaltlich zustimmen. Siehe Redundanz, Anmerkung 1.
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Die „Sound in the Silence Edition“ 2017 ist hier filmisch dokumentiert: https://www.youtube.com/watch?v=hsciYtf74po.
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Vgl. https://www.youtube.com/watch?v=dEmi_P2EZcM. Um hier nicht ellenlange Linklisten aufführen zu müssen: das Ursprungsprojekt ist umfänglich auf der Website der motte und in einem eigenen Youtube-Kanal dokumentiert und mithilfe von Suchmaschinen schnell gefunden.
Literatur
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Adorno, T. W. (1997b [1959]). Was bedeutet: Aufarbeitung der Vergangenheit. In Ders., Gesammelte Schriften, Bd. 10·2: Kulturkritik und Gesellschaft II (S .555-572). Frankfurt a. M.: Suhrkamp.
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Heyl, M. (2023). Das Recht, Bescheid zu wissen. In: Baader, M.S., Freytag, T., Kempa, K. (eds) Politische Bildung in Transformation – Transdisziplinäre Perspektiven. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-41027-8_19
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Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden
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