Zusammenfassung
Die Wirklichkeit und ihre Deutung ist nicht nur ein Problem der Erkenntnis, denn die Verständigung darüber, was als wirklich gelten soll, ist grundlegend für das Überleben der menschlichen Gesellschaften. In der Gegenwart ist die Wirklichkeit in einer tiefen Krise, die sich in manchen ihrer Grundzüge in Diskussionen in den ersten Jahrzehnten des vergangenen Jahrhunderts bereits abzeichnete, aber auch ganz neue Aspekte aufweist. In dem Beitrag werden die Gründe für die Krise der Wirklichkeit einst und jetzt skizziert. Dabei wird insbesondere die Bedeutung der konstruktivistischen, postmodernen und postkolonialen Diskurse für den Zweifel und den Verdacht gegen die Wirklichkeit aufgezeigt und die Rolle der identitätspolitischen Perspektiven sowie der virtuellen und medialen Wirklichkeitserzeugung thematisiert. Als Lösungen für das Problem der Verständigung bieten sich verschiedene Ansätze eines neuen Realismus und einer historisch informierten multi- bzw. transkulturellen Überwindung des Denkens in Identitäten und Differenzen an.
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Notes
- 1.
Paul Jorion verweist auf die Erfindung der Wahrheit im 4. Jahrhundert v. Chr. und auf die Entdeckung der Wirklichkeit im 16. Jahrhundert (Jorion 2021).
- 2.
Zur Frage von Wahrheit und Wirklichkeit in den Kulturwissenschaften der Gegenwart sei insbesondere verwiesen auf Acham (2016, S. 33 ff., S. 219 ff.).
- 3.
Kleinstück verweist darauf, dass es in der Folge zu einer Vermischung von objektiven und subjektiven Bezugnahmen im Gebrauch von Wörtern wie wirklich, Wirklichkeit, real, Realität, die in der Alltagssprache allgegenwärtig sind, gekommen ist (vgl. Kleinstück 1971, S. 61).
- 4.
- 5.
Die Bezeichnung postfaktisch wurde 2016 von der Gesellschaft für deutsche Sprache zum Wort des Jahres gekürt. Wie kein anderer Begriff verweist er auf die spezifische Krise der Wirklichkeit in der Gegenwart.
- 6.
Die Auffassung, wonach Sprache die Wirklichkeit erzeugt, manifestiert sich gegenwärtig auch in Forderungen nach political correctness der Ausdrucksweise in der Öffentlichkeit, in den Medien und in der Politik.
- 7.
Zur Bedeutung des Poststrukturalismus für die Sozialwissenschaften siehe Moebius und Reckwitz (2008).
- 8.
Der Begriff der Postmoderne selbst kam in den 1950er Jahren auf, das entsprechende Denken lässt sich aber bis in das 19. Jahrhundert zurückverfolgen (vgl. Vattimo 1990). Gegen Ende des 20. Jahrhunderts wurde postmodern zunehmend zu einer Formel mit diffuser Bedeutung.
- 9.
In den 1990er Jahren kam es zu als science wars bekannt gewordenen Auseinandersetzungen zwischen französischen Poststrukturalisten, unter ihnen auch Bruno Latour, und US-amerikanischen Wissenschaftlern und Philosophen wie Norman Levitt oder Alan Sokal, die die postmoderne Wissenschaftskritik als »Higher Superstition« bezeichneten (Gross und Levitt 1994). Sie wandten sich nicht nur gegen die postmoderne Kritik der Wissenschaft, sondern auch allgemein gegen den Konstruktivismus.
- 10.
Roland Barthes hat dies demonstriert, indem er es zur Beschreibung Japans einsetzte. Er suchte dabei dezidiert keine Realitäten darzustellen, sondern durch Aufnahme einer gewissen Anzahl von Elementen ein beliebiges System von Symbolen zu bilden (Barthes 1981).
- 11.
Unter dem »Westen« wird hier ein verallgemeinernder ideologischer Begriff ohne genaue räumliche Abgrenzung (so wird mitunter auch Japan zum Westen gezählt) verstanden, der seinen Ursprung in kritischen Kommentaren zur Modernisierung im Sinne der USA bzw. der europäischen Kolonialstaaten hat.
- 12.
- 13.
Allgemein zu Wissenschaft und Realismus siehe Sandkühler (1992).
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Mikl-Horke, G. (2023). »Krisen der Wirklichkeit« und das Problem der Verständigung. In: Endreß, M., Moebius, S. (eds) Zyklos 7. Jahrbuch für Theorie und Geschichte der Soziologie. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-40858-9_14
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