Zusammenfassung
Der Beitrag schildert aus Sicht der praktisch tätigen Architektin einige Aspekte des architektonischen Entwerfens und der Vermittlung von entsprechenden Fähigkeiten in der Lehre. Die Villenbriefe des Plinius sind dabei für Architektinnen und Architekten interessant, gerade weil sie viele „Auslassungen“ enthalten, also Leerstellen, die Raum für eigene Interpretationen bieten. In den Briefen wird genau so viel benannt, ja versprochen, dass eine wahre Sehnsucht ausgelöst wird, diese idealen Orte des unbeschwerten Seins real werden zu lassen. Genau darin – in den verlockenden Lobpreisungen und den räumlichen Andeutungen und Auslassungen – liegen das Potenzial und der Anreiz für das Interesse, welches die Briefe, nicht nur, aber vor allem auch bei Architektinnen und Architekten bis heute auslösen. Jede Leerstelle ist aber auch ein Zwischenraum und dieser ist für die Architektur interessant und bietet die Gelegenheit für räumliche Interventionen. Die Villenbriefe des Plinius können so auch heute noch als Inspirationsquelle für die Praxis dienen.
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Literatur
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Graff, U. (2023). Der Prozess beansprucht Raum und Zeit. Transformation als Prinzip des architektonischen Entwerfens. In: Düchs, M., Grüner, A., Illies, C., Vogt, S. (eds) Architektur, Atmosphäre, Wahrnehmung. Interdisziplinäre Architektur-Wissenschaft: Praxis – Theorie – Methodologie – Forschung. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-39896-5_12
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