Zusammenfassung
Die Digitalisierung in der Bildung ist schon seit einiger Zeit eine relevante und viel diskutierte Thematik in der Politik – Schulen und die einzelnen Lehrkörper kommen an einer Nutzung von technischen Medien nur noch selten vorbei. Dieser Beitrag beschäftigt sich deswegen im Rahmen einer qualitativen Arbeit mit neun Experteninterviews, die die Technikakzeptanz von Lehrer*innen abfragt. Gestartet wird der Beitrag mit einem Abschnitt über digitales Lernen, in dem klar verdeutlicht wird, welche Vorteile technikbasiertes Lehren in Bildungseinrichtungen bezwecken kann. Des Weiteren wird ebenso deutlich auf die Konflikte und die Komplexitäten eingegangen, die digitale Medien unter Lehrkräften, aber auch Schulleiter*innen auslösen. Das Euregionale Medienzentrum spielt hierbei eine entscheidende und tragende Rolle, da es auf interkommunaler Ebene als Ansprechpartner für Schulen agiert und mit geschultem Fachpersonal zu wichtigen digitalen Fragen einen fundamentalen Schnittpunkt zu Bildungseinrichtungen formen könnte. Nicht nur könnte es mit Schulungen und Fortbildungen den Lehrkräften zur Seite stehen, es testet ebenfalls regelmäßig diverse digitale Medien für den Einsatzort Klassenzimmer. Um die Möglichkeiten der technikbasierten Nutzung von Hilfsmitteln zu beleuchten, wird des Weiteren auf den Technikakzeptanzbegriff eingegangen und versucht diesen anhand der Unified Theory of Acceptance and Use of Technology (UTAUT) ergänzend aufzuarbeiten. Anhand dieser Theorie werden anschließend die Ergebnisse der erhobenen Daten betrachtet, analysiert und kritisch ausgewertet. Das abschließende Fazit bildet letztlich eine Brücke zwischen dem Technikakzeptanzbegriff, der Wahrnehmung der Lehrkräfte zur Nutzung von digitalen Medien und der Chance, die das Euregionale Medienzentrum für die Bildung der Schüler*innen bieten könnte.
Abstract
Digitization in education has been a relevant and much-discussed topic in politics for some time now – schools and individual teaching staff rarely avoid using technical media. This article, therefore, deals, within the framework of a qualitative research method, with nine expert interviews that inquire about the acceptance of technology by teachers. The article starts with a section on digital learning, in which the advantages of technology-based teaching in educational institutions are clearly explained. Furthermore, the conflicts and complexities that digital media cause among teachers, but also among school principals, are also clearly addressed. The Euregionale Medienzentrum plays a decisive and supporting role in this contribution, as it acts as a contact for schools on an inter-communal level and could form a fundamental point of intersection with educational institutions with trained specialists on important digital issues. Not only could it support teachers with training and continuing education, it also regularly tests various digital media for use in the classroom. In order to shed light on the possibilities of technology-based use of assistive technology, the concept of technology acceptance will also be discussed and an attempt will be made to elaborate on it using the unified theory of acceptance and use of technology (UTAUT). Based on this theory, the results of the collected data are then considered, analyzed, and critically evaluated. The final conclusion bridges the gap between the concept of technology acceptance, teachers' perceptions of the use of digital media, and the opportunity that the Euregionale Medienzentrum could offer for the education of students.
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Lemm, J., Süslü, G. (2023). Neue soziotechnische Systeme zur Gestaltung von digitalisierten Bildungseinrichtungen. In: Kohlert, C. (eds) Die menschliche (Hoch)schule - Human(e) Education. Springer Vieweg, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-39863-7_24
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