Zusammenfassung
Bislang bleibt ein Großteil der Forschung zur Verkehrs- und Mobilitätswissenschaft einem „technisch-rationalen“ Modell verhaftet, das die Komplexität verkehrspolitischer Politikprozesse ausblendet und durch Fragen nach der technologischen Planbarkeit, Machbarkeit und Umsetzung verkehrspolitischer Lösungen überlagert. Der vorliegende Band markiert in diesem Sinne einen Aufbruch Die Beiträge identifizieren Vetopositionen und institutionellen Wandel in verkehrspolitischen Governancekonstellationen; sie rekonstruieren Akteurskonstellationen und damit verbundene Machtpositionen; sie erschließen Potenziale für Policy-Design und Politikentscheidungen im Kontext der Verkehrs- und Mobilitätswende. Die Beiträge spiegeln in ihrer Gesamtheit die Stärke der Politikfeldanalyse und Mobilitätswissenschaft wider, komplexe Untersuchungszusammenhänge mithilfe konzeptuell unterschiedlich ausgelegter, aber einander nicht ausschließender Ansätze zu durchdringen. Verkehrspolitik zeigt sich in den Beiträgen als mehrdimensionaler Kopplungszusammenhang aus verteilten Kompetenzen und Veto-Positionen im föderalen Mehrebenensystem, aus taktischen, fragmentierten und substanziellen „issue-linkages“, Orientierungen an hegemonialen Mobilitätsprojekten und sind schließlich auch das Ergebnis des Nexus technisch interdependenter Politikfelder und Sektoren. In dieser Komplexität sind jedoch auch praxisrelevante und problemlösungsbezogene Ansatzpunkte zu identifizieren, die in den Beiträgen diskutiert werden.
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Literatur
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Straßheim, H., Zimmermann, K., Sack, D. (2023). Policy-Analyse und Mobilitätswissenschaft – Schlussfolgerungen und Ausblick. In: Sack, D., Straßheim, H., Zimmermann, K. (eds) Renaissance der Verkehrspolitik. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-38832-4_16
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