Zusammenfassung
Gesellschaftliche Entwicklungen wie der demografische Wandel, die digitale Transformation oder transnationale Migration verschieben bestehende Konfliktlinien und führen auch zu neuen Problemlagen von Adressat*innen der Sozialen Arbeit. Gleichzeitig stellt der Paradigmenwandel hin zu Inklusion und gesellschaftlicher Teilhabe viele Einrichtungen der Sozialen Arbeit vor neue Herausforderungen. Der Beitrag beschäftigt sich mit der Frage, wie Diversity Management als organisationale Strategie in Einrichtungen der Sozialwirtschaft Eingang finden kann. Ausgehend von einem kritisch-reflexiven Verständnis von Diversity erfolgt neben einer kurzen begrifflichen Erläuterung von Diversity Management die Einordnung des Konzepts in den Kontext der Sozialwirtschaft. Im nächsten Schritt wird anhand eines theoretischen Modells erklärt, aus welchen Motiven heraus sich Organisationen der Sozialwirtschaft mit Vielfalt, Fairness und Chancengleichheit beschäftigen und ein Schema vorgestellt, wie Diversity Management als organisationale Strategie implementiert werden kann. Die Modelle bilden eine konzeptionelle Grundlage für die Auswertung organisationaler Praktiken im Rahmen von sechs Fallstudien von Einrichtungen der Sozialen Arbeit. Der Beitrag endet mit Überlegungen, wie ein sozialwirtschaftliches Diversity Management zwischen machtkritischem Anspruch und betriebswirtschaftlicher Nutzenorientierung gelingen kann.
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ethnische Herkunft, Geschlecht, Religion/Weltanschauung, Behinderung, Alter oder sexuelle Identität.
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Dreas, S.A. (2022). Gestaltung von Diversity Management in Einrichtungen der Sozialen Arbeit. Empirische Befunde aus der Praxis. In: Kolhoff, L. (eds) Aktuelle Diskurse in der Sozialwirtschaft IV. Perspektiven Sozialwirtschaft und Sozialmanagement. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-38677-1_1
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