Zusammenfassung
Der Erfolg einer Organisation und die Qualität des Personals werden durch ein strategisch effektives Recruiting gesichert. Recruiting-Prozesse werden durch eine fortschreitende Digitalisierung und den demografischen Wandel nachhaltig verändert, weshalb eine vorausschauende Planung der Personalgewinnung massiv an Bedeutung gewinnt, um die Attraktivität auf dem modernen Arbeitsmarkt zu gewährleisten. Dieser Beitrag analysiert diese Gegebenheiten mit dem Schwerpunkt auf dem Potenzial neuer HRM-relevanter Technologien im Bereich des Recruitings der Polizei. Der Begriff „Künstliche Intelligenz“ dient dabei als Basis für die technolgischen und organisatorischen Veränderngen in der Polizei. Mit Hilfe einer qualitativ-empirischen Forschungsmethode der Interviewführung wird die Frage beantwortet, inwiefern KI eine zukunftsorientierte Einsazmöglichkeit in den Prozessen der Personalgewinnung für die Polizei Baden-Württemberg sein kann. Die Ergebnisse der im Beitrag vorgestellten Untersuchung verdeutlichen die Schaffung neuer Gestaltungsräume durch die Nutzung von KI, unterstreichen jedoch auch weiterhin die Bedeutsamtkeit persönlicher Gespräche im Recruiting-Prozess der Polizei. KI wird als Unterstützungsmöglichkeit gesehen, deren größter Gewinn die Befreiung von Routineaufgaben sein kann.
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Notes
- 1.
Der Begriff „Recruiting“ wird im Folgenden synonym für die Personalgewinnung bzw. Personalbeschaffung verwendet.
- 2.
Vgl. Ganselmayer (2017, S. 6 f.).
- 3.
Vgl. Jäger und Petry (2018, S. 27).
- 4.
Vgl. Schulz (2017, S. 16).
- 5.
Vgl. Teetz (2018b).
- 6.
Vgl. Ramesh (2018, S. 53).
- 7.
Vgl. European Commission (2018).
- 8.
In der Studie „Reship Business with Artificial Intelligence“ wurden in einer weltweiten Umfrage unter mehr als 3000 Führungskräften, Managern und Analysten in verschiedenen Branchen und in mehr als 30 Interviews Technologieexperten und Führungskräfte befragt. Vgl. Ransbotham et al. (2017, S. 1).
- 9.
- 10.
„Dies gilt selbstverständlich auch für die deutschen Polizeien des Bundes und der Länder, die als integraler Bestandteil der Gesellschaft in vielfältiger Art und Weise von diesen Entwicklungen betroffen sind“. Dreimann (2017, S. I).
- 11.
- 12.
Vgl. Gentsch (2018, S. V).
- 13.
Vgl. Die Bundesregierung (2018, S. 10).
- 14.
Vgl. Gruhn und Franz (2018).
- 15.
Vgl. Bundesministerium für Bildung und Forschung (o. J.).
- 16.
- 17.
Vgl. Gentsch (2018, S. V).
- 18.
Z. B. Social Media, digitale Jobbörsen oder Lebenslaufdatenbanken.
- 19.
Bewerber wünschen sich mobile und One-Click-Bewerbungen. Vgl. Jäger (2018b, S. 215 ff.).
- 20.
Vgl. Kammermeier (2019).
- 21.
Vgl. Kammermeier (2019).
- 22.
Vgl. Otto-Friedrich-Universität Bamberg (o. J.).
- 23.
Vgl. Jäger (2017a).
- 24.
Vgl. Die Bundesregierung (2018, S. 10).
- 25.
Laut der Cranet-Studie sind nur 8 % der deutschen Unternehmen sehr gut auf die Digitalisierung von HR-Funktionen vorbereitet. Vgl. Jäger und Petry (2018, S. 31).
- 26.
Vgl. Ministerium für Inneres, Digitalisierung und Migration (2017).
- 27.
Dreimann (2017, S. I).
- 28.
- 29.
Vgl. Görz et al., (2014, S. 2).
- 30.
- 31.
Vgl. Ertel (2016, S. 1).
- 32.
Vgl. Ertel (2016, S. 1).
- 33.
Vgl. Sesink (1993, S. 8).
- 34.
Vgl. Görz et al., (2014, S. 2).
- 35.
Vgl. Ertel (2016, S. 1).
- 36.
Die Bundesregierung (2018, S. 4).
- 37.
Vgl. Povaleij (2018, S. 26 f.).
- 38.
Vgl. Ertel (2016, S. 1).
- 39.
Vgl. Sement und Hilberer (2018, S. 183).
- 40.
Vgl. Teetz (2018a, S. 225 ff.).
- 41.
Vgl. Eberl (2016, S. 27).
- 42.
Vgl. Buxmann und Schmidt (2019, S. 6 ff.).
- 43.
Vgl. Die Bundesregierung (2018, S. 4).
- 44.
Vgl. Arnold et al. (2018).
- 45.
Vgl. Lenzen (2018, S. 23).
- 46.
Vgl. Lämmel und Cleve (2012, S. 13).
- 47.
Vgl. Ertel (2016, S. 3).
- 48.
Vgl. Walsh (2018, S. 23).
- 49.
Vgl. Gruhn und Franz (2018).
- 50.
Vgl. Gentsch (2018, S. 20).
- 51.
Vgl. Die Bundesregierung (2018, S. 10).
- 52.
Vgl. Streim und Klingholz (2019).
- 53.
- 54.
Vgl. Die Bundesregierung (2018, S. 31).
- 55.
Vgl. Hill (2018, S. 290).
- 56.
Neben dem Singular „Human Resource Management“ wird auch der Plural „Human Resources Management“ genutzt. In der deutschsprachigen Fachliteratur wird für HRM häufig der Begriff Personalmanagement verwendet. Vgl. Miebach (2017, S. 1).
- 57.
- 58.
Vgl. Miebach (2017, S. 1).
- 59.
Vgl. Bartscher und Maier (2013, S. 62).
- 60.
Vgl. Miebach (2017, S. 1).
- 61.
Vgl. Dahlmanns (2014, S. 9).
- 62.
Vgl. Miebach (2017, S. 3).
- 63.
Vgl. Döring (2017, S. 19).
- 64.
Vgl. Miebach (2017, S. 6 f.).
- 65.
Döring (2017, S. 17).
- 66.
Vgl. Utsch (2018, S. 4); Kipp und Seiler (2019). Die Universität Mannheim hat in Kooperation mit Xing die Studie „Recruiting 4.0 – Unternehmenserfolg durch digitale Personalgewinnung“ durchgeführt. Hierbei wurden 101 Geschäftsführer und Personalverantwortliche kleiner und mittelständischer Unternehmen zum aktuellen Stand der firmeninternen Digitalisierung befragt. In ca. 90 % der Unternehmen laufen die Prozesse im Bereich Human Resources nur teilweise oder gar nicht IT-gestützt. Vgl. Raven51 (o. J.).
- 67.
- 68.
Vgl. Utsch (2018, S. 34).
- 69.
Vgl. Miebach (2017, S. 2).
- 70.
Utsch (2018, S. 34).
- 71.
Laut Berechnungen des Statistischen Bundesamtes verkleinert sich die Zahl von Menschen im erwerbsfähigen Alter von 22 bis 66 Jahren bis zum Jahr 2035 um 4,4 bis 6,0 Mio. (je nach Zuwanderung). Die Zahl der bis 18-Jährigen wird zwar voraussichtlich bis Anfang der 2030er Jahre weiter steigen und kann sich unter dem Einfluss von Geburten und Nettozuwanderung unterschiedlich entwickeln. Sie deckt dennoch nicht die Abnahme der Menschen im erwerbsfähigen Alter. Vgl. Statistisches Bundesamt (2019, S. 19 ff.).
- 72.
Vgl. Diercks und Kupka (2013, S. 4 f.).
- 73.
Vgl. Miebach (2017, S. 97).
- 74.
Vgl. Leipold (2018, S. 35).
- 75.
Vgl Miebach (2017, S. 97).
- 76.
„Die Art und Weise der Kommunikation zwischen Bewerbern und Unternehmen hat sich durch das Internet im letzten Jahrzehnt fundamental verändert. Die sogenannte ‚Generation Y‘ drängt auf den Arbeitsmarkt. Sie ist nach 1980 geboren und damit die erste Generation, die weitestgehend mit dem Internet und mit mobiler Kommunikation aufgewachsen ist. Sie organisiert sich weltweit über soziale Netzwerke und tauscht sich über diese Netzwerke zu privaten, aber auch beruflichen Themen aus.“ Dannhäuser (2017a, S. 2).
- 77.
Vgl. Diercks und Kupka (2013, S. 4 f.).
- 78.
- 79.
- 80.
„Geschwindigkeit, Transparenz und Verbindlichkeit sind heute ein nicht zu unterschätzendes Entscheidungskriterium für Bewerber. Eine Erwartungshaltung von 24 h Reaktionszeit ist bei der Generation Z nicht ungewöhnlich. Das erfordert einen völlig neuen Maßstab für einen gelungenen Recruiting-Prozess.“ Winzer (o. J.).
- 81.
Vgl. Agentur Junges Herz (o. J.).
- 82.
Vgl. Raven51 (o. J.).
- 83.
Vgl. Weise (2011, S. 55).
- 84.
Vgl. Raven51 (o. J.).
- 85.
Vgl. Dreimann (2017, S. 34).
- 86.
Vgl. B2B Insider (2018).
- 87.
Vgl. Leipold (2018, S. 35).
- 88.
Vgl. Winzer (o. J.).
- 89.
- 90.
Gerdenitsch und Korunka (2019, S. 3).
- 91.
Vgl. Cohen (2016).
- 92.
Vgl. Eisenkrämer (2017).
- 93.
- 94.
Vgl. Biswas (2019).
- 95.
Vgl. Gentsch (2018, S. 15).
- 96.
Vgl. Weise (2011, S. 54).
- 97.
- 98.
- 99.
Vgl. Weise (2011, S. 55 ff.).
- 100.
Vgl. Dannhäuser (2017, S. 558).
- 101.
Vgl. Knobloch und Hustedt (2019, S. 6).
- 102.
Vgl. Bilger (2019).
- 103.
Vgl. Fejes (2019).
- 104.
Vgl. Deiters (2018).
- 105.
Vgl. Dahm und Pham (2019, S. 24).
- 106.
„Solche Verzerrungen nennt man Bias. Im besten Fall ist ein Bias leicht zu erkennen und rasch zu beheben. Im schlechteren Fall bemerkt man ihn (zu) spät, etwa wenn die KI bereits zu falschen Entscheidungen verleitet hat. Im Worst Case erkennt man den Bias gar nicht und/oder kann die Daten nicht ausreichend neutralisieren.“ Trinkwalder (2018, S. 131).
- 107.
Vgl. Knobloch und Hustedt (2019, S. 13).
- 108.
Vgl. BasuMallick (2019).
- 109.
Vgl. Ethikbeirat HR Tech (2019, S. 5).
- 110.
In Deutschland haben die Informationsfreiheitsbeauftragten von Bund und Ländern die Forderungen nach mehr Transparenz beim Einsatz von Algorithmen verfasst. Entsprechende Transparenzvorschriften sollten gesetzlich verankert werden. Vgl. Denkena und Matthes (2018).
- 111.
Vgl. Teetz (2018a, S. 229).
- 112.
Vgl. Thomas und Vera (2019, S. 222).
- 113.
Vgl. Dreimann (2017, S. 33 f.).
- 114.
Feltes (2011, S. 32 f.).
- 115.
Vgl. Strübing (2013, S. 81 f.).
- 116.
Vgl. Liebig et al., (2017, S. 3).
- 117.
Vgl. Mayring (1991, S. 209 ff.).
- 118.
Vgl. Blatter et al. (2018, S. 51).
- 119.
- 120.
Vgl. Frevel et al., (2010, S. 104).
- 121.
Vgl. Bogner et al., (2014, S. 35).
- 122.
Das Sample wurde bewusst durch Expert/innen dieser Organisation ergänzt, da diesem Institutsbereich die Fachaufsicht über die Personalgewinnung im Bereich des Polizeivollzugsdienstes der Polizei BW obliegt.
- 123.
Vgl. Meuser und Nagel (2005, S. 73).
- 124.
Vgl. Bogner et al., (2014, S. 2).
- 125.
Vgl. Gläser und Laudel (2010, S. 63).
- 126.
Vgl. Bogner et al., (2014, S. 27 f.).
- 127.
Vgl. Lamnek und Krell (2010, S. 315).
- 128.
Vgl. Blatter et al. (2018, S. 66).
- 129.
Vgl. Häder (2015, S. 396).
- 130.
Vgl. Bortz und Döring (2016, S. 410).
- 131.
Vgl. Weichold (2014, S. 302).
- 132.
Vgl. Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg (2002, S. 15 ff.).
- 133.
Vgl. Scheufele und Engelmann (2009, S. 76).
- 134.
Vgl. Gräfe (2019, S. 9).
- 135.
Vgl. Lamnek und Krell (2016, S. 347).
- 136.
Vgl. Bortz und Döring (2016, S. 59).
- 137.
Vgl. Lamnek und Krell (2016, S. 347).
- 138.
Vgl. Kuckartz und Rädiker (2014, S. 390).
- 139.
Vgl. Bortz und Döring (2016, S. 358).
- 140.
Vgl. Dresing und Pehl (2017, S. 19).
- 141.
Vgl. Kuckartz und Rädiker (2014, S. 391).
- 142.
Vgl. Misoch (2015, S. 124).
- 143.
Vgl. Lamnek und Krell (2016, S. 349 f.).
- 144.
Vgl. Bogner et al., (2014, S. 72).
- 145.
Vgl. Kuckartz und Rädiker (2014, S. 394 f.).
- 146.
Vgl. Mayring (2015, S. 51).
- 147.
Vgl. Kuckartz und Rädiker (2014, S. 394).
- 148.
Vgl. Gläser und Laudel (2010, S. 199).
- 149.
Vgl. Mayring (2015, S. 85).
- 150.
Vgl. Mey und Mruck (2014, S. 146).
- 151.
Vgl. Meyer und Meier zu Verl (2014, S. 253 f.).
- 152.
Vgl. Gläser und Laudel (2010, S. 201).
- 153.
Vgl. Gläser und Laudel (2010, S. 272 f.).
- 154.
Vgl. Mayring (2015, S. 71 f.).
- 155.
„AI Made in Germany“ ist eine von der Bundesregierung eingesetzte Strategie, um einen Rahmen für eine ganzheitliche Gestaltung der Entwicklung und Anwendung von KI in Deutschland zu schaffen. Das Ziel ist die Chance, dass KI auch für hoheitliche Aufgaben genutzt und an Kompetenzen der Verwaltung angepasst werden kann.
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Abendschein, U., Thomas, V. (2023). Recruiting 4.0: Künstliche Intelligenz im Human Resource Management der Polizei. In: Ritsert, R., Vera, A. (eds) Change und Innovation in der Polizei . Schriftenreihe zur Polizei- und Sicherheitsforschung. Springer Gabler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-38653-5_3
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