Skip to main content

„Zurück zur Sachlichkeit“ – Kampf um Wirklichkeit in Bautzen

  • Chapter
  • First Online:
Bürgerdialoge in Zeiten der Krise

Zusammenfassung

Der nachstehende Artikel widmet sich einer Dialogveranstaltung, die 2019 in Bautzen stattfand. Unter dem Titel „Zurück zur Sachlichkeit“ sollte es einen Austausch zwischen einer rechte Strukturen anprangernden Bloggerin und einem als rechts geltenden Bauunternehmer geben. Allerdings kam alles anders: Mit über 800 Teilnehmenden wurden die Kapazitätsgrenzen des Veranstaltungsortes extrem überschritten und der geplante Bürgerdialog verkam zum Tribunal gegen Andersdenkende. Der Artikel zeichnet das Geschehen nach, widmet sich der Frage, wie es soweit kommen konnte und zeigt auf, wie es konzeptionell und inhaltlich hätte anders laufen müssen, um erfolgreichen Dialog zwischen verhärteten Fronten zu gewährleisten.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this chapter

Subscribe and save

Springer+ Basic
$34.99 /Month
  • Get 10 units per month
  • Download Article/Chapter or eBook
  • 1 Unit = 1 Article or 1 Chapter
  • Cancel anytime
Subscribe now

Buy Now

Chapter
USD 29.95
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
eBook
USD 59.99
Price excludes VAT (USA)
  • Available as EPUB and PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
Softcover Book
USD 74.99
Price excludes VAT (USA)
  • Compact, lightweight edition
  • Dispatched in 3 to 5 business days
  • Free shipping worldwide - see info

Tax calculation will be finalised at checkout

Purchases are for personal use only

Institutional subscriptions

Similar content being viewed by others

Notes

  1. 1.

    Indexikalität ist ein zentraler Begriff der Ethnomethodologie und meint die Mehrdeutigkeit jener Zeichen, mit denen sich Mitmenschen untereinander verständigen. Zum Zweck ihrer Entschlüsselung kommen Ethnomethoden und Ethnotheorien zum Einsatz (Patzelt, 1987: 61 f.).

  2. 2.

    Der Begriff der Normalitätserwartung bezieht sich auf das analytische Konzept der „Normalform“. Als Normalform wird bezeichnet, was innerhalb einer Ethnie als normales Verhalten bzw. normale Darstellungsleistung definiert wird. Normalitätserwartung meint dann, in Rahmen sozialer Interaktion solche szenischen Praktiken, Darstellungstechniken und Interpretationen zu erwarten, die mit dieser Normalform kongruent sind.

  3. 3.

    Eine ausführlichere Darstellung der Annahmen der Ethnomethodologie findet sich in Kap. „Bürgerdialoge in Zeiten der Krise – eine Einführung“.

  4. 4.

    Das komplette Transkript ist auf Anfrage bei der Verfasserin des Artikels erhältlich.

  5. 5.

    Aus datenschutztechnischen Gründen wurde das Transkript zudem anonymisiert, mit Ausnahme der Hauptakteure.

  6. 6.

    Alle drei Kodierleitfäden sind auf Anfrage bei der Verfasserin dieser Arbeit erhältlich.

  7. 7.

    Ein Transkript des Bürgerdialogs mit Zeitangaben der hier zitierten Aussagen ist auf Nachfrage bei der Verfasserin erhältlich.

  8. 8.

    In diesem Kontext wäre jene Ethnie die demokratische (Stadt-)Gesellschaft, deren Wertegrundlage durch die diese Verfassungsfeinde gefährdet sei.

Literatur

Download references

Author information

Authors and Affiliations

Authors

Corresponding author

Correspondence to Thea Stapelfeld .

Editor information

Editors and Affiliations

Anhang: Auswertung der Codehäufigkeiten

Anhang: Auswertung der Codehäufigkeiten

Oberbürgermeister Alexander Ahrens

Code

Kategorienname

Häufigkeit

Vorfeldmethoden

V1

Nicht-Herstellung von Transparenz zwischen einzelnen Wirklichkeitsmerkmalen

2

V2

Verzicht auf abweichende Deutungen

1

V3

Einführung von normalisierenden intervenierenden Variablen

0

V4

Verwendung normalisierender Kontexte als Zeichen kompetenter Mitgliedschaft

4

V5

Interpretation von Wahrnehmungen ausschließlich entlang der Hypothese, die eigene Wirklichkeitsbeschreibung sei korrekt

0

V6

Beseitigung von Falsifikationschancen

0

V7

Interpretation von Wirklichkeitselementen nur in Einklang mit den eigenen Interessen

1

V8

Verzicht auf neuartige Sprechweisen

0

V9

Heranführen von Erwartungshaltungen an reale Möglichkeiten und Absichten

5

13

Entproblematisierungsmethoden

E1

Bezug auf Multiperspektivität

1

E2

Ent-Emotionalisierungsappelle

2

E3

Bezug auf koexistierende Sachverhalte

0

E4

Konversion eines abweichend Denkenden

0

3

Ausgrenzungsmethoden

A1

Kommunikative Deprivation

2

A2

Strategische Kontextbildung

6

A3

Degradierung

0

A4

Liquidierung

0

8

Annalena Schmidt

Code

Kategorienname

Häufigkeit

Vorfeldmethoden

V1

Nicht-Herstellung von Transparenz zwischen einzelnen Wirklichkeitsmerkmalen

0

V2

Verzicht auf abweichende Deutungen

2

V3

Einführung von normalisierenden intervenierenden Variablen

1

V4

Verwendung normalisierender Kontexte als Zeichen kompetenter Mitgliedschaft

6

V5

Interpretation von Wahrnehmungen ausschließlich entlang der Hypothese, die eigene Wirklichkeitsbeschreibung sei korrekt

2

V6

Beseitigung von Falsifikationschancen

0

V7

Interpretation von Wirklichkeitselementen nur in Einklang mit den eigenen Interessen

1

V8

Verzicht auf neuartige Sprechweisen

0

V9

Heranführen von Erwartungshaltungen an reale Möglichkeiten und Absichten

0

12

Entproblematisierungsmethoden

E1

Bezug auf Multiperspektivität

6

E2

Ent-Emotionalisierungsappelle

1

E3

Bezug auf koexistierende Sachverhalte

1

E4

Konversion eines abweichend Denkenden

1

9

Ausgrenzungsmethoden

A1

Kommunikative Deprivation

0

A2

Strategische Kontextbildung

5

A3

Degradierung

0

A4

Liquidierung

0

5

Jörg Drews

Code

Kategorienname

Häufigkeit

Vorfeldmethoden

V1

Nicht-Herstellung von Transparenz zwischen einzelnen Wirklichkeitsmerkmalen

1

V2

Verzicht auf abweichende Deutungen

0

V3

Einführung von normalisierenden intervenierenden Variablen

0

V4

Verwendung normalisierender Kontexte als Zeichen kompetenter Mitgliedschaft

6

V5

Interpretation von Wahrnehmungen ausschließlich entlang der Hypothese, die eigene Wirklichkeitsbeschreibung sei korrekt

1

V6

Beseitigung von Falsifikationschancen

0

V7

Interpretation von Wirklichkeitselementen nur in Einklang mit den eigenen Interessen

1

V8

Verzicht auf neuartige Sprechweisen

0

V9

Heranführen von Erwartungshaltungen an reale Möglichkeiten und Absichten

0

8

Entproblematisierungsmethoden

E1

Bezug auf Multiperspektivität

0

E2

Ent-Emotionalisierungsappelle

0

E3

Bezug auf koexistierende Sachverhalte

0

E4

Konversion eines abweichend Denkenden

0

0

Ausgrenzungsmethoden

A1

Kommunikative Deprivation

0

A2

Strategische Kontextbildung

8

A3

Degradierung

4

A4

Liquidierung

0

12

Moderator Dr. Justus Ulbricht

Code

Kategorienname

Häufigkeit

Vorfeldmethoden

V1

Nicht-Herstellung von Transparenz zwischen einzelnen Wirklichkeitsmerkmalen

0

V2

Verzicht auf abweichende Deutungen

0

V3

Einführung von normalisierenden intervenierenden Variablen

0

V4

Verwendung normalisierender Kontexte als Zeichen kompetenter Mitgliedschaft

6

V5

Interpretation von Wahrnehmungen ausschließlich entlang der Hypothese, die eigene Wirklichkeitsbeschreibung sei korrekt

0

V6

Beseitigung von Falsifikationschancen lePara>

1

V7

Interpretation von Wirklichkeitselementen nur in Einklang mit den eigenen Interessen

0

V8

Verzicht auf neuartige Sprechweisen

0

V9

Heranführen von Erwartungshaltungen an reale Möglichkeiten und Absichten

9

16

Entproblematisierungsmethoden

E1

Bezug auf Multiperspektivität

6

E2

Ent-Emotionalisierungsappelle

15

E3

Bezug auf koexistierende Sachverhalte

6

E4

Konversion eines abweichend Denkenden

0

27

Ausgrenzungsmethoden

A1

Kommunikative Deprivation

0

A2

Strategische Kontextbildung

0

A3

Degradierung

0

A4

Liquidierung

0

0

Publikum

Code

Kategorienname

Häufigkeit

Vorfeldmethoden

V1

Nicht-Herstellung von Transparenz zwischen einzelnen Wirklichkeitsmerkmalen

0

V2

Verzicht auf abweichende Deutungen

0

V3

Einführung von normalisierenden intervenierenden Variablen

0

V4

Verwendung normalisierender Kontexte als Zeichen kompetenter Mitgliedschaft

13

V5

Interpretation von Wahrnehmungen ausschließlich entlang der Hypothese, die eigene Wirklichkeitsbeschreibung sei korrekt

7

V6

Beseitigung von Falsifikationschancen

1

V7

Interpretation von Wirklichkeitselementen nur in Einklang mit den eigenen Interessen

2

V8

Verzicht auf neuartige Sprechweisen

0

V9

Heranführen von Erwartungshaltungen an reale Möglichkeiten und Absichten

0

23

Entproblematisierungsmethoden

E1

Bezug auf Multiperspektivität

2

E2

Ent-Emotionalisierungsappelle

9

E3

Bezug auf koexistierende Sachverhalte

1

E4

Konversion eines abweichend Denkenden

0

12

Ausgrenzungsmethoden

A1

Kommunikative Deprivation

19

A2

Strategische Kontextbildung

8 (2)*

A3

Degradierung

12

A4

Liquidierung (indirekt)

2

41

  1. *Der Wert in Klammern steht für die beobachtete Häufigkeit Strategischer Kontextbildung pro Annalena Schmidt

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 2022 Der/die Autor(en), exklusiv lizenziert an Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, ein Teil von Springer Nature

About this chapter

Check for updates. Verify currency and authenticity via CrossMark

Cite this chapter

Stapelfeld, T. (2022). „Zurück zur Sachlichkeit“ – Kampf um Wirklichkeit in Bautzen. In: Bochmann, C. (eds) Bürgerdialoge in Zeiten der Krise. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-38016-8_3

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-38016-8_3

  • Published:

  • Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-658-38015-1

  • Online ISBN: 978-3-658-38016-8

  • eBook Packages: Social Science and Law (German Language)

Publish with us

Policies and ethics