Politische Theorie als Beitrag zu einer republikorientierten Bürgerbildung

Zusammenfassung

Als Teildisziplin der politischen Wissenschaft geht die Politische Theorie den Grundfragen politischer Existenz und politischer Ordnung nach. Dabei ist es ihre Aufgabe, zur Klärung und sprachlichen Erhellung der öffentlichen Selbstauslegung beizutragen. In dem Maße, in dem es der Politischen Theorie gelingt, mit einem republikorientierten Vokabular zur freiheitlichen Selbstinterpretation beizutragen, stärkt sie eine Selbst- und Weltwahrnehmung, in der die politische Existenz von Bürgerinnen und Bürgern zur Sprache gebracht wird. In diesem Sinne flankiert Politische Theorie eine politische Bildung, die sich als Bürgerbildung versteht. Damit angehende Politiklehrerinnen und Politiklehrer jeder auch noch so provokanten Diskussion in Klassenzimmern gewachsen sind, ist es hilfreich, eine eigene Landkarte politischen Denkens ausgebildet zu haben. Dieses kann ein qualifiziertes Studium der Politischen Theorie leisten, indem maßgebliche Denkwege abgeschritten werden und politische Denkerinnen und Denker gleichsam als Zeitgenossen befragt und ins gemeinsame Gespräch eingeladen werden. Das Ziel ist es, mit ihnen zu denken und weniger über sie. Solchermaßen geistig durchtrainiert sollte es Lehrkräften nicht schwerfallen, im Politikunterricht Rede und Antwort zu stehen und in didaktisch reduzierter Form Grundfragen republikanischer Selbstregierung in den Blick zu nehmen und die Erwachsenen von morgen auf ihre künftige Bürgerexistenz vorzubereiten.