Zusammenfassung
Mit dem vorliegenden Beitrag möchte ich der Frage nachgehen, wie sich Kindheit und Jugend sozialisationstheoretisch bestimmen lässt und welchen Beitrag die Kindheit- und Jugendforschung für eine Bestimmung des Sozialisatorischen leisten kann. Ausgangspunkt meiner Überlegungen sind die sozialwissenschaftlichen Betrachtungsweisen über diese Akteursgruppe bzw. die mit ihnen umrissenen Lebensphasen und Lebensumstände. In den Blick gerät dann auch, welchen „Stimmungen“ Kinder/Jugendliche ausgesetzt sind bzw. mit welchen gesellschaftlichen Ansprüchen sie konfrontiert werden.
Schriftliche Ausarbeitung eines Vortrags auf der Tagung „Kinder und Adoleszente in sozialisationstheoretischer Perspektive.“ FH-Potsdam: 04.–05. Oktober 2018
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Damit wird auch eine Grenze zum Bildungsbegriff markiert, der ganz basal auf Belehrung, Konditionierung und Erziehung setzt. Das gilt für Sozialisation nur, wenn diese (wie im Fall von Talcott Parsons) mit Bildung gleichgesetzt wird. Damit aber ist, wie bereits angedeutet, eine strukturfunktionale Engführung des Sozialisationsbegriffs verbunden (Grundmann im Druck).
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Damit ist auch markiert, das soziale Isolation und Singledasein, das sich auf sporadischen Konsum von Sozialkontakten beschränkt, eine „mangelhafte“ Sozialisation indiziert.
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Damit werden emanzipatorische Potenziale in Aussicht gestellt, die dem Leben einen utopischen Anstrich verleihen (Wendt, 2019).
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Grundmann, M. (2023). Sozialisation als Beziehungspraxis. Sozialkonstruktive Dynamiken und Gestaltungsmöglichkeiten in Kindheit und Jugend. In: Scheid, C., Silkenbeumer, M., Zizek, B., Zizek, L. (eds) Sozialisationstheorie und -forschung revisited. Rekonstruktive Sozialisationsforschung. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-36002-3_2
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