Zusammenfassung
Angesichts der Alterung deutscher Belegschaften ist ein systematisches Gesundheitsmanagement als Teil des Generationen-Managements unverzichtbar. Digitalisierung und Globalisierung verändern überdies die Arbeitswelt gravierend und beeinflussen durch neue Arbeitsbedingungen, komplexere Aufgaben und veränderte Führungskulturen die körperlichen und psychischen Belastungen von Beschäftigten. Durch die Corona-Pandemie hat zudem die Bedeutung von Gesundheit und Wohlbefinden als wichtiger Faktor der Arbeitgeberattraktivität weiter zugenommen. Trotz der offensichtlichen (wenn auch längerfristigen) Rendite betrieblicher Gesundheitsförderung besteht beim Betrieblichen Gesundheitsmanagement in der Praxis noch erheblicher Nachholbedarf. Während sich in Großunternehmen häufig vielfältige, jedoch bisweilen unkoordinierte Gesundheitsmaßnahmen finden, ist Betriebliches Gesundheitsmanagement bei einem großen Teil der kleinen und mittleren Unternehmen oftmals kein Thema. Ausgehend von Zielen und Nutzenpotenzialen des Betrieblichen Gesundheitsmanagements skizziert der Beitrag daher Vorgehen und Handlungsfelder bei der systematischen und nachhaltigen Förderung der Gesundheit von Beschäftigten. Zudem werden konkrete Maßnahmen und Unternehmensbeispiele ausgeführt, die bei der unternehmensindividuellen Umsetzung eines Handlungskonzepts Orientierung geben.
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Vergleiche auch den Beitrag von Grabbe, Richter und Mühlenbrock in Kap. 4 dieses Bands.
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Klaffke, M., Bohlayer, C. (2021). Gesundheitsmanagement – Gesundheit nachhaltig in Organisationen etablieren. In: Klaffke, M. (eds) Generationen-Management. Springer Gabler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-34787-1_6
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