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„So emotional bin ich gar nicht gegen ihn – eher stets ein bisserl hochmütig.“ Theodor W. Adorno und Karl Mannheim im englischen Exil

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Zyklos 6

Part of the book series: Jahrbuch für Theorie und Geschichte der Soziologie ((JTGS))

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Zusammenfassung

Die kritischen Arbeiten der Frankfurter Schule zu Karl Mannheims Werk haben einen starken Einfluss auf die Mannheim-Rezeption in Deutschland. In dem Beitrag soll aber der engen Beziehung Mannheims zu Theodor W. Adorno in dessen Zeit im englischen Exil genauer nachgegangen werden, die Adorno im Rückblick versucht zu verschleiern. Dafür werden erstmals der unveröffentlichte Briefwechsel zwischen Adorno und Mannheim sowie die unterschiedlichen Archivversionen von Adornos Aufsatz „Neue wertfreie Soziologie“ bzw. „Das Bewusstsein der Wissenssoziologie“ ausgewertet.

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Notes

  1. 1.

    Genannt werden in diesem Kontext vor allem Max Horkheimers (1982 [1930]) und Herbert Marcuses (1982 [1929]) Rezensionen von Mannheims (1929) Werk Ideologie und Utopie sowie Theodor W. Adornos (1955) Aufsatz Das Bewußtsein der Wissenssoziologie (Dubiel 1975).

  2. 2.

    Auch die Kritik des Romanisten Ernst Robert Curtius (1982 [1929]) an der Wissenssoziologie Mannheims als „Soziologismus“ ist in diesem Kontext zu sehen (Tenbruck 1994).

  3. 3.

    Horkheimers Professur war auch in der Philosophischen Fakultät der Universität angesiedelt.

  4. 4.

    Adornos Zeit in England wird bisher generell als wenig relevant eingeschätzt und lediglich als Zwischenstation auf dem Weg in USA betrachtet. In dem Adorno-Handbuch kommt der Autor des Kapitels zu dieser Lebensphase zu dem Urteil: „Auch an sonstigen intellektuellen Höhepunkten ist Adornos britisches Exil arm.“ (Skirke 2011, S. 451) Es sind aber mehrere andere Personen aus dem Umfeld des exilierten Instituts für Sozialforschung zumindest für kurze Zeit ebenfalls in Großbritannien, wie etwa Karl August Wittfogel seit dem 2. Januar 1934 (Adorno an Horkheimer, 07.12.1934; Adorno und Horkheimer 2003, S. 34). Zudem befand sich in London eine Zweigstelle des Instituts und es gab 1934 noch Überlegungen, diese zum Zentrum in Europa auszubauen (Horkheimer an Adolph und Beatrice Löwe, 03.08.1934; Horkheimer 1995a, S. 204).

  5. 5.

    Auch der Wechsel anderer Bemerkungen ist bezeichnend: „Seine geistige Integrität und Unabhängigkeit, sein Wille, das Denken rein zu halten von allen Versuchungen der Macht haben mich aufs stärkste berührt“ verändert Adorno zu „stark berührt“. Die Formulierung, „Denn das, was uns verband“ ersetzt er durch „was wir miteinander gemein hatten“ (Institut für Sozialforschung, Theodor W. Adorno-Archiv (fortan Adorno-Arch.), „Über Mannheims Wissenssoziologie“, erste Fassung, 22522–22533; „Über Mannheims Wissenssoziologie“, überarb. 2. Fassung, 22483–22495).

  6. 6.

    Adorno meint selbst, „daß es das erste ist, was ich schrieb, als ich aus Deutschland heraus war, vermutlich mit deutlichen Spuren der Hitlerpsychose“ (Adorno an Horkheimer, 20.01.1936; Adorno und Horkheimer 2003, S. 105).

  7. 7.

    Auf die Nachfrage von Wolff meint Adorno generell zu der Mannheim-Ausgabe: „Es ist ein wahrhaft formidabler Band, und ich tröste mich damit, dass ich im wesentlichen doch wohl nur ihre Einleitung lesen muß, weil ich das meiste von Mannheim so oder so ja kenne. Sicherlich ist es sehr gut, daß man so etwas nun greifbar hat – wodurch unsere Ihnen wohl bekannten Einwände gegen den totalen Ideologiebegriff natürlich nicht gemildert werden.“ (Adorno-Arch., Brief von Adorno an Kurt H. Wolff, 20.04.1965, Br_1683).

  8. 8.

    Adorno-Arch., Brief von Adorno an Kurt H. Wolff, 20.04.1965, Br_1683.

  9. 9.

    Nach Henk Woldring (1986, S. 30) hatte sich Adorno ebenfalls Hoffnungen auf diesen Lehrstuhl gemacht und war deshalb enttäuscht darüber, er nennt aber keine Quelle dafür.

  10. 10.

    Hervorzuheben ist darüber hinaus vor dem Hintergrund der kommenden starken Positivismuskritik Adornos (1973, S. 333), dass er hier noch die „außerordentliche Wichtigkeit“ der Wiener Schule hervorhebt. Mannheim zählt Adorno daher in der Diskussion zu den „Wiener Positivisten“ (Adorno an Kracauer, 8 Juni 1936; Adorno und Kracauer 2008, S. 284).

  11. 11.

    Es zeigen sich deshalb auch „wenig Gemeinsamkeiten“ von Adornos Antrittsvorlesung zu der Antrittsrede Horkheimers als Direktor des Instituts für Sozialforschung (Müller-Doohm 2003, S. 209).

  12. 12.

    Die Stelle Mannheims wurde aus Mitteln der Rockefeller Foundation sowie aus Spenden der Kollegen an der LSE finanziert und war keine Dauerstelle, sondern wurde jährlich verlängert. Dennoch zog Mannheim die Offerte einem Angebot der New School of Research in New York vor (Woldring 1986, S. 38–40).

  13. 13.

    Adorno-Arch., NB 5798.

  14. 14.

    Hervorzuheben ist, dass sich Horkheimer erst nach dieser Information über die Eingliederung Adornos in das englische Leben bei Adorno meldet, nachdem Adorno wie gesehen schon längere Zeit mit Löwenthal in Kontakt stand. Die Quelle für diese Information bleibt aber unklar (Adorno und Horkheimer 2003, S. 20).

  15. 15.

    Erstmals erwähnt Adorno einen solchen Mannheim-Aufsatz in einer Postkarte an Löwenthal am 6. August 1934 (Adorno und Horkheimer 2003, S. 27). Es gibt aber auch Indizien für eine ambivalente Haltung des Instituts für Sozialforschung Adorno gegenüber. In einem Brief vom 24. November 1934 beklagt sich Adorno, dass er zwar Friedrich Pollock bei dessen Besuch in London getroffen hatte, der ihm aber nichts von der Zweigstelle des Instituts in London berichtet hatte. Adorno hat deshalb gegenüber der LSE sogar deren Existenz geleugnet. Er schlägt Adorno schließlich vor, dass er diese Zweigstelle übernimmt und will sie dafür nach Oxford verlegen (Adorno an Horkheimer, 24.11.1934; Adorno und Horkheimer 2003, S. 37 f.).

  16. 16.

    Dies führt Mannheim später dazu, diese als unterschiedliche Personen, als Adorno und „Hektor Rottweiler“ zu bezeichnen (Adorno-Arch., Karl Mannheim an Hektor Rottweiler [Theodor W. Adorno], 08.02.1937, Br_0964).

  17. 17.

    Noch deutlicher wird der geplante Fokus des Aufsatzes in einem späteren Brief Adornos an Horkheimer vom 15. Mai 1936. Hier schlägt Adorno vor, aus dem Mannheim-Artikel einen „selbstständigen (also von M.s [Mannheims] Text emanzipierten) Aufsatz, im Umfang der Jazzarbeit, etwa unter dem Titel Historischer Materialismus und generalisierende Soziologie zu machen“ (Adorno an Horkheimer, 15.05.1936; Adorno und Horkheimer 2003, S. 144). Dieser Vorschlag wurde aber von Horkheimer abgelehnt (Horkheimer an Adorno, 06.06.1936; Adorno und Horkheimer 2003, S. 155).

  18. 18.

    Die Motivlage Horkheimers für diese Äußerung ist aber nicht eindeutig, möglicherweise wollte er eine weitere Beschäftigung Adornos mit Mannheim vermeiden. Denn bereits im zweiten Heft des Jahrgangs von 1935 der Zeitschrift für Sozialforschung erscheint trotz des angeblichen Desinteresses von Horkheimer eine Besprechung von Mannheims Buch Mensch und Gesellschaft im Zeitalter des Umbaus von Herbert Marcuse (1935), was Horkheimer aber in keinem Brief an Adorno erwähnt.

  19. 19.

    Interessant zu sehen ist, dass Adorno in dem Zusammenhang der Arbeit an dem Mannheim-Aufsatz bereits selbst den Faschismus als mögliches Forschungs-Problem der Kritischen Theorie anspricht: „Man wird ja endlich doch das Fascismusproblem in Angriff nehmen müssen und dabei stellt sich zugleich das Problem der sozialpsychologischen ‚Vermittlung‘.“ (Adorno an Horkheimer, 25.06.1936; Adorno und Horkheimer 2003, S. 165 f.). Schon in einem frühen Brief an Benjamin hatte Adorno ausdrücklich darauf hingewiesen, dass bei Mannheim (1934) „Elemente einer Theorie des Faschismus“ enthalten sind (Adorno an Benjamin, 06.11.1934; Adorno und Benjamin 1994, S. 76; s. auch Adorno an Horkheimer, 28.11.1936; Adorno und Horkheimer 2003, S. 244). Die Idee wurde aber von Horkheimer nicht aufgegriffen.

  20. 20.

    In seinem Brief an Horkheimer vom 15. Dezember 1936 beschreibt Adorno zudem seinen Ansatz als Versuch des „theoretischen Nachweis[es], daß die Übersetzung von Kategorien der dialektischen Gesellschaftswissenschaft in wertfrei soziologische usw., und damit die Idee einer neuen wertfreien Soziologie unmöglich ist“ (Adorno an Horkheimer, 15.02.1936; Adorno und Horkheimer 2003, S. 264). Das Manuskript von Adornos Mannheim-Aufsatz zirkulierte auch in den Kreisen des Instituts für Sozialforschung und Adorno erwähnte es gegenüber anderen in Briefen (Adorno an Kracauer, 27.01.1937; Adorno und Kracauer 2008, S. 333). An Benjamin schickte Adorno am 17. Februar 1937 sogar ein Exemplar des Manuskriptes mit den Worten: ein „kleines Beutestück, Herrn Mannheim, der leider nicht einmal die einzige mögliche Entschuldigung seiner Bücher, pornographische Illustrationen, beizubringen hat“ (Adorno an Benjamin, 17.02.1937; Adorno und Benjamin 1994, S. 218 f.). Benjamin sollte Kracauer ebenfalls diese Arbeit weiterreichen (Adorno an Benjamin, 17.02.1937; Adorno und Benjamin 1994, S. 219).

  21. 21.

    Adorno-Arch., „Schema“ zur ersten Fassung des Aufsatzes „Neue wertfreie Soziologie“, 53.584. Horkheimer erwähnt in einem Brief an Adorno eine „maschinen-schriftliche Einleitung in eine Kritik der Soziologie“ und seine Notizen zu Mannheim (Horkheimer an Adorno, 03.03.1936; Adorno und Horkheimer 2003, S. 125). Dies deutet daraufhin, dass es sich in der Zeit um zwei getrennte Arbeiten handelt. Von der Einleitung ist aber kein Manuskript erhalten geblieben.

  22. 22.

    Adorno-Arch., „Zur Kritik des Soziologismus. Mannheim-Referat und Einhakstellen nebst Elemente einer Theorie des Faszismus“, 53.546–53.582. Die Seitenzahlen in den Notizen beziehen sich auf die Seitenzahlen von Mannheims (1934) Artikel in der Sociological Review. Adorno führt dabei jeweils zunächst die These auf und äußert dann seine Kritik daran. Gegen den von Mannheim (1934, S. 106) verwendeten Kulturbegriff wendet er beispielsweise ein: „Begriff der Kultur in abstracto als zu wahrendes Gut suggeriert, angenommen als bedroht durch Dialektik der Demokratie d. h. Gesellschaftsform, zunächst ohne Rücksicht auf deren Substantialität“ (Hervorh. im Original).

  23. 23.

    Er bezeichnet jedoch seine Arbeit zu Mannheim generell in einem Brief an Walter Benjamin als „die schärfste marxistische Arbeit, die ich bisher unternahm“ (Adorno an Benjamin, 06.11.1934; Adorno und Benjamin 1994, S. 76). Die Nichtkennzeichnung der eigenen theoretischen Position ist zum Teil auch eine bewusste Strategie Adornos. Auf Horkheimers Vorschlag, in den Aufsatz zu Mannheim einen inhaltlichen Rahmen einzufügen, der den eigenen Standpunkt klar benennen würde (Horkheimer an Adorno, 19.02.1937; Adorno und Horkheimer 2003, S. 289), reagiert Adorno ablehnend. Er habe dies bewusst vermieden, damit Mannheim nicht mit dem Vorwurf des Dogmatismus antworten könne (Adorno an Horkheimer, 28.02.1937; Adorno und Horkheimer 2003, S. 302).

  24. 24.

    Mannheim (1934, S. 106 f.) zählt zu den Formen der „social organization“ der Kultur etwa noch Kirchen oder Schulen gezählt. Hervorzuheben ist aber, dass Adorno die Diagnose einer „Kulturkrise“ zu diesem Zeitpunkt noch nicht ablehnt, sondern nur eine andere Erklärung dafür entwickelt. In späteren Fassungen wendet er sich gegen die These selbst (Adorno 1986, 1955).

  25. 25.

    Adorno schreibt Mannheim hier konsequent „Manheim“. Ob eine bewusst abwertende Sicht Adornos dahintersteht, ist unklar, in den Briefen an Horkheimer verwendet er immer den korrekten Namen Mannheims (Adorno und Horkheimer 2003, 2004). Möglicherweise ist dies nur ein Schreibfehler, da Horkheimer die handschriftlichen Notizen Adornos in New York von einer Sekretärin abtippen ließ und in einem Brief an Adorno selbst auf die dadurch entstehenden Fehler hinwies (Horkheimer an Adorno, 03.03.1936; Adorno und Horkheimer 2003, S. 126; Horkheimer an Adorno, 14.11.1936; Adorno und Horkheimer 2003, S. 214 f.). Diese Abschrift ist erhalten geblieben.

  26. 26.

    Mannheim (1934, S. 115 f.) differenziert in dem Vortrag zwischen den Vertretern einer lokalen Kultur mit einer festverwurzelten sozialen Position und Intellektuellen, die nicht an einen Ort gebunden sind, und beobachtet in der Gegenwart eine Verschiebung hin zu den regional gebundenen Kulturträgern. Zudem vergleicht Mannheim (1934, S. 117 f.) in dem Abschnitt, was der Position Adornos ebenfalls entgegenkommt, die Entwicklungen im kulturellen mit denen im ökonomischen Bereich und macht Tendenzen der Abschottung ebenfalls in dem Bereich der Wirtschaft aus. Mannheims (1934, S. 121–124) These von der „Proletarisierung der Kultur“ bringt für Adorno zudem „sehr Wesentliches zur Korrektur“. Eine Anspielung Adornos auf Mannheims Wissenssoziologie lässt sich dagegen nur an einer Stelle identifizieren, wenn er von dem „Soziologismus mit den totalitären [sic!] Ideologiebegriff“ spricht (Adorno-Arch., „Zur Kritik des Soziologismus. Mannheim-Referat und Einhakstellen nebst Elementen einer Theorie des Faszismus“, 53.546–53.582). Möglicherweise meint er damit den „totalen“ Ideologiebegriff von Mannheim (1929).

  27. 27.

    In einem Brief an Horkheimer schreibt er: „Von Mannheim selbst gilt etwas eher Elementares: er ist einfach dumm.“ (Adorno an Horkheimer, 15.12.1936; Adorno und Horkheimer 2003, S. 264) In einem Schreiben an Leo Löwenthal spricht er von seinem Aufsatz von einer „an Mannheim anknüpfende[n] (bzw. ihn aufknüpfende[n] Arbeit)“ (Adorno an Löwenthal, 19.11.1936; Adorno und Horkheimer 2003, S. 522 f.). Wie gesehen, weist bereits Wolff (1964, S. 52) auf die starke emotionale Komponente in Adornos (1955) späterem Aufsatz Das Bewußtsein der Wissenssoziologie hin.

  28. 28.

    Die Statusveränderungen im Exil, die bis zu einer Umkehrung der früheren Beziehungen führen können, ist für die Exilsituation generell von großer Bedeutung. Eine Veränderung des Verhältnisses zeigt sich auch in der Beziehung Mannheims zu Siegfried Kracauer, der ihn 1933 um Hilfe bat. Anders als Adorno konnte Mannheim ihm aber nicht helfen, da Kracauer kein Akademiker war und deshalb Organisationen wie die AAC für ihn nicht zuständig waren (Literaturarchiv Marbach, Kracauer Nachlass, Karl Mannheim an Kracauer, 30.06.1933, MPF A: Kracauer, Microfiche 005943). In der Weimarer Zeit, in der Kracauer eine einflussreiche Position bei der Frankfurter Zeitung einnahm, hatte dagegen noch Mannheim Kracauer um Hilfe bei der Publikation seiner Arbeit Ist Politik als Wissenschaft möglich? gebeten (Gábor 1996, S. 33).

  29. 29.

    Grundsätzlich ist zu beachten, dass im Institut für Sozialforschung – so Philipp Lenhard (2019, S. 107) – das vom früheren Direktor Carl Grünberg „übernommene diktatorische Prinzip“ herrschte. Der Direktor hatte also immer das letzte Wort. Horkheimers Stellung war im Exil „stärker denn je, die Abhängigkeit der Mitarbeiter größer denn je“ (Wiggershaus 1986, S. 168). Auch die Zeitschrift für Sozialforschung wurde nicht von dem Institut für Sozialforschung, sondern, wie auf dem Titelblatt ausdrücklich vermerkt wird, von Horkheimer herausgegeben.

  30. 30.

    Horkheimer verfolgte auch innerhalb des Instituts generell die Strategie der „gezielt widersprüchlichen Unterrichtung der verschiedenen Mitarbeiter“ (Wiggershaus 1986, S. 294).

  31. 31.

    Amalia Barboza (2007) bezeichnet daher Adornos Arbeit Neue wertfreie Soziologie pointiert als Adornos „Eintrittskarte“ in das Institut für Sozialforschung. Das komplizierte Dreiecks-Verhältnis zwischen Mannheim, Adorno und Horkheimer wird weiter dadurch angedeutet, dass Horkheimer Mannheims konziliante Antwort auf die erste Fassung des Aufsatzes Adornos als taktisch motiviert interpretiert: „Aus Ihren Mitteilungen über Mannheims schliesse ich, dass er unbedingt hierher will und es daher mit uns nicht verderben möchte.“ (Horkheimer an Adorno, 30.11.1937; Adorno und Horkheimer 2003, S. 503).

  32. 32.

    Adorno-Arch., Karl Mannheim an Hektor Rottweiler [Theodor W. Adorno], 08.02.1937, Br_0964. Alle folgenden Zitate ebd. Dies ist der einzige überlieferte Brief von Mannheim an Adorno. Er ist von besonderem Interesse, weil Mannheim hier die Beziehung zu Adornos aus seiner Sicht schildert, während sich die Darstellung ihres Verhältnisses sonst auf die Beschreibungen Adornos in den Briefen an Horkheimer stützen muss. Dieser Mangel an Briefen spricht aber nicht zwangsläufig für eine wenig enge Beziehung zwischen Mannheim und Adorno, da sie sich häufiger zu persönlichen Diskussionen in London treffen.

  33. 33.

    Grundsätzlich sieht Mannheim aber die Gefahr, dass sich der Marxismus damit einer Veränderung und „Kontrolle zu entziehen versucht“.

  34. 34.

    Mannheim bezieht sich dabei auf die Redaktion der Zeitschrift für Sozialforschung.

  35. 35.

    Adorno-Arch., Theodor W. Adorno an Karl Mannheim, 18.02.1937, Br_0964 (Hervorh. im Original). Adorno ist aber problembewusster, als es in dieser Antwort auf Mannheim klingt, wie aus einem Brief an Horkheimer vom 8. Februar 1938 hervorgeht. Er sieht dabei selbst als Problem der dialektischen Analyse, „daß zwar auf der einen Seite der Dialektiker nichts at its face value nehmen darf, andererseits aber auch nicht die marxistische Theorie so frisch fröhlich operieren [kann], daß er die Tatsachen nach ihr befiehlt […]“ (Adorno an Horkheimer, 08.02.1938; Adorno und Horkheimer 2004, S. 27).

  36. 36.

    Adorno befürchtete deswegen auch Differenzen zum Institut: „Ich lege um so mehr Wert darauf, das klarzustellen, als ich es unter keinen Umständen verantworten könnte, wenn wegen meiner Schandtaten zwischen Ihnen und dem Institut eine Spannung entstünde.“ (Adorno-Arch., Theodor W. Adorno an Karl Mannheim, 18.02.1937, Br_0964).

  37. 37.

    Horkheimer weist in einem Brief vom 19. Februar 1937 noch auf positive Bemerkungen Adornos zu Mannheim zum Ende des Aufsatzes hin (Adorno und Horkheimer 2003, S. 289). Ab wann diese inhaltlichen Eingriffe Horkheimers einsetzen, ist nicht genau zu klären. Es finden sich zwar keine inhaltlichen Bemerkungen Horkheimers zu den „Notizen“ zu Mannheim, die ihm Adorno schon während Horkheimers Europa-Besuch Ende 1935/Anfang 1936 gegeben hatte. Ob es aber bereits während dieser Gespräche eine Einflussnahme von Horkheimer gab, ist nicht zu klären. Möglich ist auch, dass Adorno Horkheimers Position schon aus den Gesprächen aus Frankfurt kannte und sie antizipierend in seinem Aufsatz aufnimmt.

  38. 38.

    Dies gilt insbesondere für Horkheimer (1937) eigenen „Positivismusaufsatz“ beziehungsweise Der neueste Angriff auf die Metaphysik. Adorno soll noch einige Zeilen schreiben, wenn er diesen kennt; eine andere Alternative ist, dass Horkheimer selbst eine Vorbemerkung schreibt, „welche die beiden Aufsätze zueinander in Beziehung setzt“ (Horkheimer an Adorno, 12.03.1937; Adorno und Horkheimer 2003, S. 319). Adorno liest daraufhin den „Positivismusaufsatz“ und gibt an, ihn „mit der größten Freude und der vollsten Zustimmung“ aufgenommen zu haben und betont die „sehr weitgehenden Übereinstimmungen mit der Mannheimarbeit“ (Adorno an Horkheimer, 23.03.1937; Adorno und Horkheimer 2003, S. 322). Er spricht aber im selben Brief ein dadurch entstehendes Problem an und hofft, dass seine Arbeit dann „Ihnen – und den Lesern – nicht in vielen Stücken wie eine bloße Wiederholung erscheinen wird“ (Adorno an Horkheimer, 23.03.1937; Adorno und Horkheimer 2003, S. 323). Diese von Mannheim geahnten Eingriffe Horkheimers soll Adorno aber, wie ihm Horkheimer am 22.02.1937 heißt, verschleiern und gegenüber Mannheim behaupten, dass er selbst für die Verzögerung verantwortlich ist (Horkheimer an Adorno, 22.02.1937; Adorno und Horkheimer 2003, S. 297).

  39. 39.

    Deutsches Literaturarchiv Marbach, Siegfried Kracauer Nachlass, Hektor Rottweiler „Neue wertfreie Soziologie. Aus Anlass von Karl Mannheims ‚Mensch und Gesellschaft im Zeitalter des Umbaus‘“, 72.3689. Bei diesem Dokument kann es sich nicht um die erste Fassung des Aufsatzes handeln, da in den Briefen eine Seite 32 des Manuskripts erwähnt wird (Adorno und Horkheimer 2003, S. 313), diese Version aber nur 24 Seiten umfasst.

  40. 40.

    Der Einschub, „in Uebereinstimmung mit den in der ‚Zeitschrift für Sozialforschung‘ von Horkheimer und Fromm entwickelten Auffassungen“, fehlt in der späteren Fassung (Adorno 1986, S. 40).

  41. 41.

    Die grundsätzliche Kritik Adornos (1986) lautet, dass der „Positivismus“ zu statischen Begriffen führt, die „die Widersprüche und Spannungen der Klassengesellschaft weithin verschwinden macht“. Hier ist zudem die Vorbemerkung von Horkheimer abgedruckt, die den gewünschten Zusammenhang zu Horkheimers Arbeiten deutlich macht: „Die nachfolgende Studie wendet dieselbe philosophische Auffassung auf einen besonderen Zweig des Positivismus an, die auch der allgemeinen Kritik dieser Richtung in dem Aufsatz ‚Der neueste Angriff auf die Metaphysik‘ im letzten Heft zugrundeliegt. Beide Arbeiten sind aus Platzmangel nicht zusammen veröffentlicht worden. Eine frühere Äusserung unserer Gruppe zur Wissenssoziologie ist im 15. Jahrgang des Grünbergschen ‚Archivs‘ S. 33. ff. unter dem Titel ‚Ein neuer Ideologiebegriff?‘ enthalten.“ Max Horkheimer. (Adorno-Arch., NB 2883).

  42. 42.

    Generell steht zudem durch den Einbau der früheren Notizen zu Mannheims (1934) Vortrag The Crisis of Culture in the Era of Mass-Democracies and Autarchies das zweite Kapitel des Buches, „Die soziologischen Ursachen der gegenwärtigen Kulturkrise“, das sich auf diese Vorlesung stützt, im Zentrum von Adornos Überlegungen.

  43. 43.

    In seinem Brief an Mannheim vom 18. Februar 1937 hatte Adorno selbst noch hervorgehoben, dass „die Art in welches Ihr Buch als gegenwärtiger Repräsentant der grossen Tradition Max Webers erscheint, ein Mass an ‚Anerkennung‘ impliziert, das durch ‚Lob‘ im Detail eher geschmälert als verstärkt werden könnte“ (Adorno-Arch., Theodor W. Adorno an Karl Mannheim, 18.02.1937, Br_0964).

  44. 44.

    Adorno meint zwar gegenüber Horkheimer, dass die generelle Haltung ist, dass die Zeitschrift keine „Plattform“ sei, er wäre damit aber einverstanden, wenn dazu noch ein Schlusswort von ihm und Horkheimer erscheinen würde (Adorno an Horkheimer, 14.12.1937; Adorno und Horkheimer 2003, S. 509). Zu beachten ist aber, dass für dieses Treffen von Adorno und Mannheim nur die Sichtweise Adornos überliefert ist.

  45. 45.

    Löwe schlägt daraufhin vor, dass Horkheimer an Mannheim direkt schreiben soll. Löwe hält es auch für wichtig, dass sie im Gespräch bleiben (Löwe an Horkheimer, 09.02.1938; Horkheimer 1995b, S. 387). Horkheimer antwortet darauf noch, dass er mit Mannheim die Probleme diskutieren will. Er würde sich auch freuen, wenn Mannheim „anschließend an den Wiesengrundschen Aufsatz oder auch an meine eigenen Arbeiten die Debatte eröffnete“ (Horkheimer an Löwe, 04.05.1938; Horkheimer 1995b, S. 446), es findet sich jedoch kein Brief von Horkheimer an Mannheim im Horkheimer-Archiv, obwohl Mannheim ebenfalls eine Fortsetzung der Debatte befürwortete, wie Löwe Horkheimer (1995b, S. 387) berichtet: „Er würdigt vor allem auch die freundschaftliche Gesinnung, aus der heraus Sie sich entschlossen haben, den Aufsatz zu inhibieren, obwohl er auf der anderen Seite Wert darauf legen würde, in irgendeiner Form die sachliche Auseinandersetzung aufzunehmen.“ (Löwe an Horkheimer, 09.02.1938; Horkheimer 1995b, S. ???) Horkheimer äußert sich häufig in Briefen an Außenstehende taktisch und anders als in Briefen an Institutsangehörige. Ein weiteres Beispiel ist die abweichende Einschätzung zu Löwes späterer Arbeit A Reconsideration of the Law of Supply and Demand in Briefen an Löwe selbst und im internen Briefverkehr (Horkheimer an Löwe, 17.02.1943; Horkheimer 1996, S. 431; Horkheimer an Pollock, 10.12.1943; Horkheimer 1996, S. 421).

  46. 46.

    In seiner Replik vermutet Adorno ebenfalls „taktische Gründe“ (Adorno an Horkheimer, 28.01.1939; Adorno und Horkheimer 2004, S. 19).

  47. 47.

    Borkenau ging aber nicht auf diesen Vorschlag Horkheimers ein und wollte, laut eines Gespräches von Grossmann mit der Frau Borkenaus, die Entgegnung lieber an anderer Stelle veröffentlichen (Grossmann an Horkheimer, 30.10.1935; Horkheimer 1995a, S. 359). Ob dies geschehen ist, bleibt unklar, in einer Übersicht über Borkenaus Schriften wird eine solche Arbeit nicht aufgeführt (Horkheimer 1995a, S. 359).

  48. 48.

    Der Zusammenhang zeigt sich nicht nur daran, dass sich Löwe aktiv in Diskussion einschaltete, sondern auch daran, dass Löwenthal Bedenken hatte, eine positive Besprechung von Löwes (1935) Buch Economics and Sociology zu drucken, weil sich dieses stark auf Mannheim stützte (Archivzentrum Frankfurt, Max Horkheimer Nachlass, Leo Löwenthal an Max Horkheimer, 31.01.1936, Na 1, 533[131]). Der Mannheim-Aufsatz verschwindet aber nicht ganz aus der Diskussion, was auf dessen grundsätzliche Bedeutung hinweist. Adorno nennt in einem Brief an Benjamin vom 8. Juni 1938 unter den Buchplänen weiter „ein heiteres Buch zur Kritik der Soziologie, in welchem die Mannheimarbeit fröhliche Urständ an größeren Objekten feiern soll“ (Adorno an Benjamin, 08.06.1938; Adorno und Benjamin 1994, S. 332). Auch noch in der Vorrede von 1944 zur Dialektik der Aufklärung wird auf sie verwiesen: „Auch die bereits formulierten Teile des geplanten Abschnitts zur Kritik der Soziologie sind ausgelassen. Wenn das Glück, ohne den bösen Druck unmittelbarer Zwecke an solchen Fragen arbeiten zu können, auch weiterhin fortdauern sollte, hoffen wir, das Ganze in nicht allzuferner Zeit zu vollenden.“ (Horkheimer 1987, S. 23) In der Ausgabe von 1947 wurde dieser Absatz aber gestrichen (Horkheimer 1987, S. 23).

  49. 49.

    Sie hatten sich dort auch schon früher anlässlich eines Vortrages von Marie Jahoda am 4. November 1937 zu dem Thema Some Ideas on Social and Psychological Research getroffen (Adorno an Horkheimer, 02.11.1937; Adorno und Horkheimer 2003, S. 467).

  50. 50.

    Dies ist aber ein unplausibles Motiv, da Adorno den entsprechenden Aufsatz zu Mannheim ja unbedingt veröffentlichen wollte. Möglicherweise zeigt sich hier erneut seine von Adorno in dem Brief an Mannheim selbst genannte Charaktereigenschaft, direkte persönliche Konfrontationen zu meiden (Adorno-Arch., Theodor W. Adorno an Karl Mannheim, 18.02.1937, Br_0964).

  51. 51.

    Adorno-Arch., „Mannheims Wissenssoziologie“, überarb. 2. Fassung, 22483–22495. In diesem Vortrag findet sich auch erstmals öffentlich die Behauptung, dass Horkheimer und Adorno den Artikel zu Mannheim nicht veröffentlicht haben, um „eine heftige Kontroverse in der deutschen wissenschaftlichen Emigration zu vermeiden“ (Adorno-Arch., „Mannheims Wissenssoziologie“, überarb. 2. Fassung, 22483–22495).

  52. 52.

    Der Einfluss der Wissenssoziologie in dieser Zeit zeigt sich daran, dass Adorno gleich nach seiner Rückkehr nach Deutschland um eine Rezension zu einem französischen Buch über die Wissenssoziologie von Jaques J. Maquet gebeten wird (Adorno an Horkheimer, 30. November 1949; Adorno und Horkheimer 2005, S. 359).

  53. 53.

    Der Artikel erscheint 1953 zuerst anlässlich der deutschen Neuauflage von Ideologie und Utopie in der Zeitschrift Aufklärung und Adorno übernimmt ihn 1955 fast unverändert für seinen Essayband Prismen (Adorno 1953, 1955).

  54. 54.

    Zudem wird die Bemerkung „zu Hitlers Lebzeiten“ eingefügt (Adorno 1955, S. 34). Auch dieser Aufsatz, der zunächst wie der Radiobeitrag den Titel Mannheims Wissenssoziologie trägt, liegt in verschiedenen Fassungen vor und wird für die Veröffentlichung abermals gekürzt bzw. verschärft. Eine weitere Tendenz ist die Streichung des marxistischen Vokabulars. Aus der „Klassengesellschaft“ werden „soziale Antagonismen“ und aus den „gesellschaftliche Herrschenden“ die „Privilegierten“. Der Begriff „dialektischer Materialismus“ wird gleichfalls ersetzt durch „dialektisches Denken“. Zudem wird der Gegenbegriff „bürgerlich“ an mehreren Stellen gestrichen (Adorno-Arch., 2. Fassung des Aufsatzes „Über Mannheims Wissenssoziologie“). Anders als bei Neue wertfreie Soziologie ist aber nicht rekonstruieren, auf wen diese Veränderungen zurückgehen, da Adorno und Horkheimer nun an einem Ort leben und sich deshalb in dem Briefwechsel zwischen ihnen keine Bemerkungen dazu finden.

  55. 55.

    Der Herausgeber Kurt Lenk schickt ihm nach der Veröffentlichung das Buch mit der handschriftlichen Widmung zu: „Meinem verehrten Lehrer, Herrn Professor Adorno in Verbundenheit überreicht“ (Adorno-Arch., NB 2371). In der ersten Auflage ist noch das Kapitel „Ideologie“ aus dem Lehrbuch Exkurse enthalten (Adorno 1961). Auch in dem ersten englischen Reader mit wichtigen Arbeiten der Frankfurter Schule ist eine Übersetzung von Adornos Das Bewußtsein der Wissenssoziologie enthalten (Arato und Gebhardt 1978).

  56. 56.

    Lenk (1961, S. 333) führt in seiner Bibliographie zu dem Reader Ideologie. Ideologiekritik und Wissenssoziologie ebenfalls nur die deutsche Fassung von Mensch und Gesellschaft im Zeitalter des Umbaus von 1935, nicht aber die englische von 1940 auf (Mannheim 1935, 1940). Darüber hinaus konzentriert sich Adorno, wie gesehen, in seiner Kritik nur auf das zweite Kapitel dieses Werkes.

  57. 57.

    Das erste Seminar zu Weber mit dem Titel „Max Webers wissenschaftlich-theoretische Schriften“ bietet Adorno im Sommerseminar 1954 an.

  58. 58.

    Dies zeigt auch der Wandel der Lehrstuhlbezeichnung. Horkheimer beantragt 1951 die Umbenennung von „Sozialphilosophie“ in „Philosophie und Soziologie“ und nennt als Tradition dafür in der Soziologie aber nur Weber, Simmel und Scheler, nicht Mannheim (Hammerstein 2012b, S. 813). Auch die außerplanmäßige Professur, die Adorno 1954 erhält, trägt die Denomination „Philosophie und Soziologie“.

  59. 59.

    Zudem wird nun die politische Nähe Mannheims zum Totalitarismus und, insbesondere durch den Einschub „zu Hitlers Lebzeiten“, zu dem Nationalsozialismus betont, obwohl Adorno selbst in der Version von 1937 noch die Affinität zu den Entwicklungen in England und den USA hervorhebt, was in der Nachkriegszeit politisch ebenfalls nicht mehr opportun ist.

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Neun, O. (2022). „So emotional bin ich gar nicht gegen ihn – eher stets ein bisserl hochmütig.“ Theodor W. Adorno und Karl Mannheim im englischen Exil. In: Endreß, M., Moebius, S. (eds) Zyklos 6. Jahrbuch für Theorie und Geschichte der Soziologie. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-34744-4_8

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