Zusammenfassung
Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH setzt für die deutsche Bundesregierung und andere Auftraggeber, insbesondere die Europäische Union (EU), Vorhaben im Sicherheitssektor um, die der Bildung und Stärkung des legitimen staatlichen Gewaltmonopols in ausgewählten Partnerländern dienen. Ziel ist es, die Kapazität von Sicherheits- und Strafverfolgungsbehörden zu verbessern und demokratische Kontrolle zu stärken. Staatliche Institutionen sollen insbesondere befähigt werden, menschliche Sicherheit zu fördern und so zu Frieden, Stabilität und Entwicklung beizutragen. Ein Beispiel hierfür ist das „Programm zum Aufbau und zur Stärkung polizeilicher Strukturen in ausgewählten Partnerländern in Afrika“, das seit 2009 im Auftrag des Auswärtigen Amts in Partnerländern in Subsahara-Afrika sowie in der Sahelzone umgesetzt wird, um die Professionalisierung nationaler Polizeibehörden zu fördern. Der folgende Beitrag zeigt die bisherigen Ansätze, Herausforderungen und Erfolge der von der GIZ im Polizeibereich durchgeführten Projekte auf und versucht, daraus allgemeine Erkenntnisse für diesen komplexen Bereich abzuleiten.
Der Inhalt des Beitrags spiegelt die Meinung der Autor*innen wider und stellt nicht zwangsläufig die Position der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH dar.
Wir danken Susanne Jacobi, Marina Mdaihli, Hanna Meyer, Andreas Michna und Sascha Weh für die freundliche Unterstützung.
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Notes
- 1.
Für weitere Informationen zu Profil und Arbeitsweise der GIZ s. auch www.giz.de.
- 2.
Hierzu zählen Burundi, Côte d’Ivoire, die Demokratische Republik Kongo, Kamerun, Liberia, Mauretanien, Niger, Nigeria, Ruanda, Sierra Leone, Südsudan, Sudan, Tschad und die Zentralafrikanische Republik, die Afrikanische Union (AU), das Sekretariat der Eastern Africa Standby Force (EASFSEC), die Westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft (ECOWAS), die Gemeinschaft der Sahel Staaten (G5 Sahel), das Kofi Annan International Peacekeeping Training Centre (KAIPTC) sowie die Entwicklungsgemeinschaft des südlichen Afrika (SADC).
- 3.
Schwerpunktmaßnahmen Gambia, Ghana, Kamerun, Mauretanien.
- 4.
Schwerpunktmaßnahmen Benin, Côte d’Ivoire, Kenia, Nigeria, Senegal.
- 5.
Zum Vergleich: Das kriminaltechnische Institut des Landeskriminalamts Berlin allein beschäftigt 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Polizei Berlin o. J.).
- 6.
Zusammenschluss der fünf Staaten Burkina Faso, Mali, Mauretanien, Niger, Tschad zur gemeinsamen Erreichung von Ziele in der Armutsbekämpfung, beim Infrastrukturausbau, in der Landwirtschaft und der Sicherheit.
Literatur
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Geigenmüller, M., Heilig, M., Thevarajah, I. (2022). Polizeiprojekte im internationalen Kontext am Beispiel des Programms zum Aufbau und zur Stärkung polizeilicher Strukturen in ausgewählten Partnerländern in Afrika – Erfolge und Herausforderungen. In: Wehe, D., Siller, H. (eds) Handbuch Polizeimanagement. Springer Gabler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-34394-1_101-1
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