Zusammenfassung
Spezialeinheiten und Einsatzkräfte können in ihren Einsätzen unter enormem Druck geraten, da im Ernstfall Leib und Leben der eigenen Kräfte sowie Unbeteiligter auf dem Spiel stehen. Bei den Maßnahmen der GSG 9, durch welche i. d. R. die Festnahme von Tatverdächtigen sowie die Sicherung von Wohnungsdurchsuchungen ermöglicht wird, sollen alle Schritte schnell und abgestimmt erfolgen. Diese Maßnahmen werden gegen Tatverdächtige aus dem Bereich des Terrorismus und der organisierten Gewaltkriminalität getroffen. Aufgrund der Einschreitschwelle der GSG 9 ist bei derartigen Einsätzen stets mit einer gewaltsamen Gegenwehr sowie mit einer Bewaffnung des polizeilichen Gegenübers (Schusswaffen) zu rechnen. Um unter diesen Bedingungen handlungsfähig zu bleiben, müssen die Kräfte gezielt auf solche Anforderungen vorbereitet werden. Bei der GSG 9 bekommen deshalb die Auszubildenden seit Jahren eine Schulung zum Thema Stressregulation. Zusätzlich werden sie nach Bedarf individuell begleitet. In dem Beitrag werden die dem Training zugrunde liegenden Überlegungen aus der Praxis dargestellt. Stressregulation ist weit mehr als das Anwenden von Entspannungstechniken. Gerade im Einsatz unter Zeitdruck bedarf es gezielten und schnellwirksamen Stressmanagements. Außerdem hilft eine akzeptierende Grundhaltung. Zur Verdeutlichung werden Fallbeispiele aus dem Individualcoaching geschildert. Zum Abschluss des Beitrags werden Möglichkeiten diskutiert, wie zukünftig Trainings zum Stressmanagement bei Spezialeinsatzkräften aussehen könnten.
Reviewer*innen: Buc Consten, Michael Hauck, Valentina Heil
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Literatur
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Linz, L., Winter, K. (2022). Praktische Erfahrungen zum angewandten Stressmanagement für Einsatzkräfte am Beispiel der GSG 9. In: Staller, M., Koerner, S. (eds) Handbuch polizeiliches Einsatztraining. Springer Gabler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-34158-9_47
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-34158-9_47
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