Zusammenfassung
Der vorliegende Beitrag thematisiert die Einführung der Leichten Sprache in der öffentlichen Verwaltung am Beispiel des Bereichs „Schule“. Aufgrund mangelnder wissenschaftlicher Untersuchungen hierzu wurde zunächst das Konzept der Leichten Sprache, inklusive Richtlinien zur Gestaltung, erläutert. Darüber hinaus wurde recherchiert, inwieweit andere Kommunen die Leichte Sprache in ihren Online-Auftritten umsetzen und nutzen. In diesem Rahmen konnte eruiert werden, dass die Umsetzungsraten in der Verwaltung sehr gering sind und noch viele offene Fragen diesbezüglich existieren. Mithilfe eines Fragebogens in Leichter Sprache wurden anschließend 21 Probanden aus zwei Förderschulen befragt, um zu eruieren, inwieweit das Symbol der Leichten Sprache innerhalb der Zielgruppe bekannt ist bzw. ob die Probanden gezielt Texte mit diesem suchen. Des Weiteren zielte die Befragung darauf ab, zu erfahren, über welche Medien sich die Probanden zu welchen Themen informieren. Es zeigte sich, dass das offizielle Symbol der Leichten Sprache und dessen Bedeutung innerhalb der Zielgruppe wenig bekannt ist. Als bevorzugte Arten der Informationsbeschaffung zeichneten sich sowohl der zwischenmenschliche Kontakt als auch die Nutzung des Internets als präferierte Kommunikationswege ab. Die theoretischen Grundlagen und Ergebnisse der Befragung bilden eine Grundlage für die Gestaltung von Homepage-Auftritten öffentlicher Verwaltungen, auch wenn viele Umsetzungsschritte und Vorgehensweisen weiterhin unklar sind.
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Krebs, E.M. (2021). Leichte Sprache. Ein Weg zur barrierefreien Kommunikation der öffentlichen Verwaltung. In: Rahnfeld, C., Plunger, S., Rosch, E. (eds) Soziale Innovationen . Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-33908-1_10
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