Zusammenfassung
Angesichts der Allgegenwart des Inklusionsbegriffs muss sich Soziale Arbeit herausgefordert sehen. Dies erfordert gleichermaßen von der Disziplin wie der Profession eine selbstkritisch ausgerichtete Bereitschaft zu theoretischer (Re)Fundierung und handlungspraktischer Reflexion. Ausgangspunkt für solche Überlegungen kann die UN-BRK sein, mit ihrer menschenrechtlichen Interpretation des unteilbaren Rechts auf Teilhabe und Diskriminierungsfreiheit auf Basis eines spezifischen (kulturellen) Verständnisses von Behinderung. In dieser Situation stellen sich die anstehenden Aufgaben für die Praxis Sozialer Arbeit komplexer dar, als es die verstärkte Orientierung an einer schrittweisen Optimierung der Integrationsbedingungen von Menschen mit Behinderung wäre. Handlungsleitend müsste vielmehr eine Auffassung des Tripelmandats sein, die – gesellschaftstheoretisch fundiert, mit macht- und herrschaftskritischem Anspruch versehen und intersektional ausgerichtet – an der Gestaltung inklusionsorientierter Verhältnisse in fachlicher Verantwortung für eine zukunftsfähige offene und demokratische Gesellschaft interessiert ist.
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Dannenbeck, C. (2021). Soziale Arbeit. In: Hericks, N. (eds) Inklusion, Diversität und Heterogenität . Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-32550-3_5
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