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Persistente Gewalt – Eine quantitative Analyse vergangener Gewalt in der Gegenwart

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Gewaltgedächtnisse
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Zusammenfassung

Der Beitrag untersucht die zeitliche Abhängigkeit, die Kontinuitäten und Diskontinuitäten von Gewalt. Die Intensität innerstaatlicher Gewalt wird über Mordraten operationalisiert, diese werden zwischen Gesellschaften und Epochen verglichen. Gewalt war über den Verlauf der menschlichen Geschichte einem dramatischen Wandel unterworfen: Die einst allgegenwärtige Gewalt zwischen Menschen ist aus modernen Gesellschaften verschwunden. Sozialem Wandel steht jedoch das Beharrungsvermögen sozial geteilter und tradierter Normen und Institutionen entgegen. Die quantitativ-empirische Analyse zeigt, dass gegenwärtige Gewalt in hohem Maße von vergangener Gewalt abhängig ist: Über einen Zeitraum von etwa 100 Jahren – oder drei bis vier Generationen – folgt die Intensität innerstaatlicher Gewalt einer hohen Pfadabhängigkeit. Darüber hinaus verliert der Effekt seine Signifikanz. Geschichtliche Umwälzungen wie etwa der Zweite Weltkrieg können diese Kontinuitäten jedoch unterbrechen.

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Notes

  1. 1.

    Analysen der Korrelate von Gewaltraten wie etwa soziale, wirtschaftliche, politische oder militärische Rahmenbedingungen sind dennoch gewinnbringend und sollten nicht als ‚Variablensoziologie‘ verworfen werden. Beispielsweise kommen global angelegte, sehr viele unterschiedliche Gesellschaften übergreifende Analysen ohne einen systematischen Einbezug dieser Rahmenbedingungen kaum aus.

  2. 2.

    Der Beitrag ist aus dem Dissertationsprojekt „Leviathan Staggering – A Quantitative Analysis of the State’s Coercive Capacity and Intrastate Violence“ heraus entstanden, das der Autor 2019 an der Universität Erfurt abgeschlossen hat. Die hier diskutierten Ergebnisse sind nicht in der Dissertationsschrift enthalten.

  3. 3.

    Als Gründe für den Rückgang der Gewalt wird zunächst die Zentralisierung staatlicher Macht und die Monopolisierung von Gewalt und Recht angeführt (Reinhard 1999, S. 343; Payne 2004, S. 75; Pinker 2011, S. 680; Gat 2006, S. 131, 234, 408; Morris 2014). Eng damit verwandt ist der Verweis auf die Herausbildung einer leistungsfähigen Bürokratie, die Bereitstellung rechtstaatlicher Verfahren für alle Bürger und die Kriminalisierung von Elitengewalt wie etwa Duellen (Eisner 2014, S. 125–126). Andere Autoren meiden staatszentrierte Erklärungen und sehen das Verschwinden von kulturellen Codes männlicher Ehre als Grund für den Rückgang der zwischenmenschlichen Gewalt (die meist Gewalt durch Männer an Männern ist) (Eisner 2003, S. 121; Muchembled 2012, S. 2; Spierenburg 2008, S. 7–10). Auch wird ökonomischer Interdependenz und dem internationalen Handel eine pazifizierende Rolle zugeschrieben; zudem zeichne moderne Gesellschaften eine im Gegensatz zur Vergangenheit höhere Wertschätzung menschlichen Lebens aus, höhere zwischenmenschliche Empathie und eine stärkere Aversion gegen Gewalt. Dies sei ursächlich unter anderem zurückzuführen auf gestiegene Bildung und Alphabetisierung, auf die zunehmende Verbreitung von Buchdruck und Druckerzeugnissen, von Bibliotheken und Universitäten und schließlich auf das Aufkommen von Massenmedien (Cooney 1997, S. 325; Elias 1997; HSRP 2013, S. 1–10, 17–48; Pinker 2011, S. 680–691; Payne 2004, S. 28–29; Clark 2012, S. 123; Clark 2007, S. 182–183).

  4. 4.

    Übersetzung durch den Autor.

  5. 5.

    Elias setzt einen Schwerpunkt auf impulsive Gewalt, die für ihn offenbar die typische Form sozialer, nicht-organisierter Gewalt ausmacht. Hierbei gerät die nicht-impulsive Anwendung von Gewalt aus dem Fokus seines Hauptwerks. Diese Aspekte können an dieser Stelle jedoch nicht weiter diskutiert werden.

  6. 6.

    Das Ausmaß, in dem Normen und Institutionen durch Akteure bewusst wandelbar sind, ist umstritten. In Arnold Gehlens (2016) philosophischer Anthropologie verselbstständigen sich Institutionen von Akteuren und determinieren deren Handeln beinahe vollständig. Die Neue Institutionenökonomik betont hingegen den Nutzen von Institutionen für wirtschaftliche Transaktionen und impliziert die bewusste Gestaltbarkeit institutioneller Arrangements (North 1990). Soziologische Klassiker wie Merton (1938) oder Durkheim (1992) tendieren dazu, die Eigenlogik von Institutionen zu betonen. Die von Durkheim entworfenen normativen Systeme, Regeln, moralischen Überzeugungen und Elemente eines kollektiven Bewusstseins entstehen aus gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Bedingungen wie dem Grad der Arbeitsteilung, überformen diese und stabilisieren soziale Ordnung (Durkheim 1992, S. 260, 442–446). Gesellschaftliche Rahmenbedingungen sind jedoch volatiler als normative Systeme. Ändern sich die Rahmenbedingungen zu schnell, verlieren normative Systeme ihre Fähigkeit, individuelles Verhalten zu regulieren, es resultieren erhöhte Neigungen zu abweichendem Verhalten, darunter Mord und Selbstmord (Graeff und Mehlkop 2007, S. 521; Nivette 2011, S. 103). Durkheims normative Systeme bilden somit frühere situative Rahmenbedingungen ab und sind im Vergleich zu volatilen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen träge.

  7. 7.

    Ein weiteres Element der Verstetigung von innergesellschaftlicher Gewalt – die Logik der Rache, Vergeltung und Fehde (Daly und Wilson 1988, S. 223; Black 1990, S. 44) – soll an dieser Stelle nicht thematisiert werden, weil entsprechende Erklärungsmodelle auch ohne Normen und Institutionen auskommen können und stattdessen von strikt rationalen Akteuren ausgehen (Gat 2006, S. 96; Felson 2009, S. 28).

  8. 8.

    Zudem ist derzeit zwischenstaatlicher Krieg nahezu verschwunden (Mueller 2003; Mack 2007).

  9. 9.

    Die Definition von Mord schließt Kriege und die legale Vollstreckung der Todesstrafe aus. Letzterer kommt im Vergleich zu Morden und Bürgerkriegen in der heutigen Welt kaum empirische Bedeutung zu (vgl. Amnesty International und The Guardian 2013). Ferner sind indirekte Folgen von Gewalt wie Flucht und Vertreibung, die Ausbreitung von Krankheiten, Hunger, Armut und zerstörte Infrastruktur ausgeschlossen, sowie strukturelle, psychologische oder symbolische Gewalt, Gewalt gegen ungeborenes Leben, Tiere und Dinge, herbeigewünschte Gewalt, suizidale Gewalt oder bloße Versuche der Gewaltanwendung (Eisner 2009, S. 42; Imbusch 2003, S. 23–26). Der Datensatz ist – wie die meisten Datensätze zu internationalen Mordraten – lückenhaft (Marshall et al. 2009; Marshall und Block 2004). Insbesondere afrikanische Staaten weisen viele fehlende Werte auf. Der regionale Bias ist in der Forschung bekannt. Statistische Zusammenhänge zwischen Mordraten und anderen Variablen scheinen jedoch gegenüber regionalem Bias robust zu sein (Nivette 2011, S. 118–119). Systematischer Bias etwa durch den Entwicklungsstand eines Landes oder die Regierungsform sind in der Forschung nicht bekannt. Daten zu Mordraten aus unterschiedlichen Quellen – den Strafverfolgungsbehörden, dem Gesundheitssystem oder Umfragen – korrelieren hoch. Dementsprechend beeinflusst die Wahl der Datenquelle nicht die Ergebnisse international vergleichender Forschung zu Mordraten (Gurr 1989, S. 23). Auch die Transparenz und Qualität, mit der Staaten nationale Statistiken veröffentlichen, ist nicht mit der Höhe von Mordraten verknüpft (McDonald 1976, S. 172–173, 295). Dasselbe gilt für die Regierungsform: Die höhere Transparenz des Regierungshandelns in Demokratien führt nicht zu gegenüber Autokratien höheren Mordraten (Lin 2007, S. 472). Eine weitere Eigenheit der vorliegenden Analyse muss zur Interpretation der Ergebnisse jedoch unbedingt bedacht werden: Es liegen nur Daten zu existierenden Staaten vor. Die längsten, mehr als 200 Jahre zurückreichenden Datenreihen beziehen sich daher auf bereits lange existierende Staaten. Es kann vermutet werden, dass lange existierende Staaten einen höheren Grad von Stabilität aufweisen als neu gegründete Staaten. Es ist somit denkbar, dass besonders langlebige Staaten besonders stabile, persistente Raten innerstaatlicher Gewalt aufweisen. Es handelt sich hierbei um keine Verzerrung in den Daten, die die Ergebnisse verfälscht, sondern vielmehr um eine Selbstselektion der berücksichtigten Fälle, die sich aus der Fragestellung ergibt.

  10. 10.

    Für die Analysen dieses Abschnitts werden nur die Mordraten des Datensatzes des Utrecht Centre for Global Economic History verwendet (siehe Abschn. 4.1). Die genannte Variable betrifft den Mittelwert der Jahre 2004 bis 2008. Dieser Zeitabschnitt weist besonders wenig fehlende Werte auf.

  11. 11.

    Negative Korrelationen kommen in der folgenden Analyse kaum vor. Auftretende negative Zusammenhänge sind immer nicht signifikant und nahe null.

  12. 12.

    Die Korrelationen für die 1990er- bis 1940er-sowie für die 1920er-Jahre sind höchst signifikant auf dem Niveau von p < 0,001. N für die ersten Dekaden: 108 für die 1990er-, 91 für die 1980er-, 73 für die 1970er-, 64 für die 1960er-, 48 für die 1950er-, 47 für die 1940er-, 40 für die 1930er-, 24 für die 1920er-, 18 für die 1910er- und 17 für die 1900er-Jahre sowie 10 bis 17 für frühere Dekaden.

  13. 13.

    Alle Koeffizienten für Mordraten der 1990er- bis 1940er-Jahre sind höchst signifikant auf dem Niveau von p < 0,001. N für die Regressionen für diese 5 Dekaden: 80, 70, 57, 54 und 45.

  14. 14.

    Die Anzahl an Staaten hat über den Beobachtungszeitraum konsequent zugenommen. Um auszuschließen, dass die hohe Anzahl an Staaten insbesondere ab den 1960er-Jahren die Ergebnisse verfälscht, wurde die Analyse wiederholt mit ausschließlich denjenigen Staaten, die bereits in den 1930er-Jahren existierten. Dass die Ergebnisse beinahe deckungsgleich sind, spricht für die Validität des hier diskutierten Ansatzes.

  15. 15.

    Das Vorgehen ist eng mit der Verwendung von Lagged Dependent Variables (LDV) in linearen Regressionsmodellen verwandt (Beck und Katz 1995, 1996). Keele und Kelly empfehlen die Verwendung von LDV „if the past matters to the current values of the process being studied“ (2006, S. 203). Hier wie dort wird neben zeitverzögerten abhängigen Variablen mit korrigierten Standardfehlern gearbeitet (Beck und Katz 1995, S. 638). Im Gegensatz zum Beck/Katz Modell werden hier jedoch Huber-White cluster-korrigierte Standardfehler berechnet (White 1980). Staaten werden als Cluster definiert. Huber-White Standardfehler sind robust gegenüber Heteroskedastizität und Autokorrelation. Autokorrelation ist hier jedoch von untergeordneter Bedeutung, da Autokorrelation durch die zeitverzögerte Variable explizit modelliert wird.

  16. 16.

    N nimmt mit steigenden Werten von \(x\) in \(t-x\) ab, von N = 6930 bei x = 1, über N = 2688 bei x = 50, N = 1314 bei x = 100, N = 616 bei x = 150, N = 135 bei x = 200 bis zu N = 9 bei x = 214, der höchstmöglichen Ausprägung von x. Zu Signifikanzniveaus siehe unten.

  17. 17.

    Da hier keine Stichprobe vorliegt, ist die Interpretierbarkeit von Signifikanzniveaus jedoch umstritten. Streng genommen sind Signifikanzniveaus bei Vollerhebungen ohne Aussagekraft (Berk et al. 1995). In der Forschungspraxis spielt dieses Problem trotz warnender Stimmen allerdings keine Rolle (Schrodt 2014, S. 293). In diesem Beitrag werden Signifikanzniveaus pragmatisch als Aussagen der Form ‚Wären die Beobachtungen zufällig als Stichprobe aus einer Grundgesamtheit gezogen worden, ergäbe sich ein Signifikanzniveau von…‘ behandelt.

  18. 18.

    Auf die Darstellung einer multivariaten Regression wird hier verzichtet, weil die meisten Kontrollvariablen nur für die jüngeren Jahrzehnte gültige Werte aufweisen. Eine multivariate Analyse bringt daher verzerrenden historischen Kontext zurück in die Analyse. Nichtsdestotrotz liefert die multivariate Regression überraschenderweise ein vergleichbares Ergebnis gegenüber dem hier dargestellten: Mit einer zeitlichen Distanz von 100 Jahren ist der Koeffizient der zeitverzögerten abhängigen Variable nahe 0, bei einer Distanz von etwa 90 Jahren verliert er seine Signifikanz.

  19. 19.

    Sämtliche Zeitreihen wurden linear interpoliert.

  20. 20.

    Aufgrund einer rechtsschiefen Verteilung wird der Logarithmus der ursprünglichen Variable erhöht um 1 genutzt, um eine annähernde Normalverteilung zu erreichen.

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A.1 Kontrollvariablen

Einige der vorangegangenen Analysen verwenden ein Set von Kontrollvariablen. Dies ist aus einschlägigen Metasurveys zur empirischen, international vergleichenden Forschung zu Mordraten generiert worden (Eisner 2012; Nivette 2011; Lafree 1999; Trent und Pridemore 2012; Pridemore und Trent 2010; Koeppel et al. 2015) und baut auf dem Beitrag von Heß (2018) auf.

Mehrere Studien haben deutliche positive Effekte von staatlicher Handlungsfähigkeit auf innerstaatliche Stabilität gezeigt (Fearon 2011; Lappi-Seppälä und Lehti 2014, S. 206–207; Cao und Zhang 2017). Regierungsqualität ein Maß für staatliche Handlungsfähigkeit. Daten zu Regierungsqualität werden im Quality of Government-Indikator des International Country Risk Guide (ICRG) der Political Risk Services Group (PRS Group 2014) zusammengefasst. Der Indikator gibt den Mittelwert dreier einzelner Skalen zu bürokratischer Qualität, Korruptionsfreiheit und Rechtstaatlichkeit wieder. Die Datenreihe ist verfügbar über das Quality of Government-Projekt (QOG) der Universität Göteborg (University of Gothenburg 2015).

Ökonomische Ungleichheit oder relative Deprivation gilt als der robusteste und bedeutendste Prädiktor innerstaatlicher Gewalt (Trent und Pridemore 2012, S. 128; Jacobs und Richardson 2008). Es wird angenommen, dass ausgeprägte soziale Ungleichheit Frustration und diffuse Aggression befördert (Lafree und Tseloni 2006, S. 29–30). Ökonomische Ungleichheit wird im Folgenden wie in der Forschung üblich über Gini-Koeffizienten operationalisiert. Diese wurden Solts Standardized World Income Inequality Database entnommen und decken die Jahre von 1960 bis 2015 für 175 Staaten ab (Solt 2016).

Menschliche Entwicklung oder schlicht das Wohlstandsniveau von Gesellschaften betrifft nicht relative, sondern absolute Deprivation. Elias argumentiert, dass ökonomische Interdependenz in entwickelten Marktwirtschaften rationale Vorausplanung und die Unterdrückung spontaner Impulse, darunter Aggressionen, befördert (Elias 1997, S. 331–332; Eisner 2003, S. 87). Zudem ist es plausibel, dass hoch entwickelte Marktwirtschaften weniger Anreize für Gewalt und Kriminalität bieten, da auch andersartig hohe Einkommen erzielt werden können (Fajnzylber et al. 2002a, S. 1–2; Chalfin und McCrary 2017, S. 10). Der Human Development Index (HDI) der Vereinten Nationen ist ein oft genutztes Maß für Wohlstand und menschliche Entwicklung. Er setzt sich aus der Lebenserwartung, aus Alphabetisierungsgrad und Einschulungsquote sowie aus dem kaufkraftbereinigten Bruttoinlandsprodukt pro Kopf zusammen. Daten des United Nations Development Programme (UNDP) zum HDI wurden dem QOG-Projekt entnommen und umfassen 186 Staaten von 1980 bis 2013 (University of Gothenburg 2015; UNDP 2016).Footnote 19

Der Anteil junger Männer an der Bevölkerung ist für innerstaatliche Gewalt bedeutend, da Gewalttaten überdurchschnittlich häufig von jungen Männern ausgeführt werden (Eisner 2003, S. 114, 2012, S. 10). Daten zum Anteil der männlichen Bevölkerung von 15 bis 29 Jahren an der Gesamtbevölkerung wurden anhand der Health, Nutrition and Population Statistics der Weltbank für 184 Staaten von 1960 bis 2014 berechnet (World Bank 2016).Footnote 20

Ethnische Heterogenität von Gesellschaften zeigt positive Zusammenhänge mit erhöhten Gewaltraten (Østby 2008; Altheimer 2007). Sie erschwert die Verbreitung geteilter Wertesysteme und darauf aufbauender Systeme informeller sozialer Kontrolle (Krahn et al. 1986, S. 274). Das QOG-Projekt stellt zeitinvariante Daten von Alesina et al. zu ethnischer Heterogenität in 189 Staaten bereit (University of Gothenburg 2015; Alesina et al. 2003). Die Variable drückt die Wahrscheinlichkeit aus, dass zwei zufällig bestimmte Bürger eines Staates unterschiedlichen ethnischen Gruppe angehören.

Das Bevölkerungswachstum ist ebenfalls positiv mit erhöhten Raten innerstaatlicher Gewalt verknüpft (Lee 2001). Daten zur Bevölkerung wurden der Correlates of War National Material Capabilities Datenbank entnommen (Singer 1988). Fehlende Werte wurden durch Daten der Weltbank ergänzt (World Bank 2017).

Demokratie galt lange als Regierungsform, die friedlichen Interessensausgleich ermöglicht und Wege der gewaltlosen Konfliktbeilegung anbietet. Mehrere international vergleichende empirische Studien zeigen jedoch erhöhte Mordraten in Demokratien (Neumayer 2003, S. 623; Collier und Hoeffler 2004, S. 6; Fearon 2011; Ouimet 2012, S. 250; Heß 2018, 2020). Hiernach sind die gefestigten westeuropäischen politischen Systeme keine typischen Demokratien, sondern Ausnahmen. Typische Demokratien sind vielmehr durch oft gewaltsam ausgetragenen, permanenten politischen Wettbewerb gekennzeichnet und durch mangelnde staatliche Durchsetzungsfähigkeit. Unter dieser Perspektive bedeutet Demokratie Destabilisierung. Demokratie wird gemessen anhand der Polity IV Skala (Marshall et al. 2015). Demokratien sind Staaten mit einem Polity 2-Score von 6 bis 10 Punkten.

Tab. A1 gibt die verwendeten Variablen und Datenquellen wieder. Enthalten sind nur Beobachtungen, für die für multivariate Regressionen nicht fehlende Werte vorliegen. N ist für alle Variablen 1891.

Tab. A1 Kontrollvariablen (N = 1891)

A.2 Staaten

Im Folgenden sind die in der Analyse enthaltenen Staaten in internationaler Schreibweise aufgelistet (Siehe Tab. A2).

Tab. A2 Liste der in der Analyse enthaltenen Staaten

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Heß, J. (2021). Persistente Gewalt – Eine quantitative Analyse vergangener Gewalt in der Gegenwart. In: Leonhard, N., Dimbath, O. (eds) Gewaltgedächtnisse. Soziales Gedächtnis, Erinnern und Vergessen – Memory Studies. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-32142-0_12

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