Zusammenfassung
Es ist wohl kein Zufall, dass ich mich daran noch gut erinnere: Am 21. Juni 2000 versammelten sich am Flughafen in Wien-Schwechat vor dem Gate A 17 für den Flug BA 8403 nach Birmingham fast ausschließlich jüngere und junge enthusiastische Wissenschaftler*innen, die zur dritten Crossroads in Cultural Studies-Konferenz flogen. Das 1998 lancierte ministerielle Forschungsprogramm Cultural Studies/Kulturwissenschaften hatte die Aufbruchsstimmung noch weiter befördert und so flog ein etwa zwanzigköpfiges österreichischen Team nach England, zum Centre for Contemporary Cultural Studies (CCCS) der University of Birmingham, das 1964 von Richard Hoggart gegründet worden war und in dem Stuart Hall seit 1968 – und bis zur Schließung 2002 – Direktor war. Voller Ideen, aber auch voller Erwartungen wollten wir in das Zentrum der Cultural Studies, die nichts weniger als die wissenschaftliche Einlösung unserer 68er- oder Post-68er-Erwartungen versprachen: Eine engagierte, linke, interventionistische, transdisziplinäre und parteinehmende Forschung zu aktuellen Entwicklungen und mit dem Fokus auf Populärkulturen schien möglich.
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Marschik, M. (2021). Das Nordlicht und seine Folgen. In: Dorer, J., Horak, R., Marschik, M. (eds) Cultural Studies revisited. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-32083-6_17
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