Zusammenfassung
Zunahme/Vertiefung sozialer Ungleichheiten im Verrentungsgeschehen bestätigt
EXTEND hat - empirisch breit abgesichert – belegen und damit bereits vorliegende Befunde bestätigen können, dass soziale Ungleichheiten im Verrentungsgeschehen weit verbreitet sind und sich im Zuge der verschiedenen renten-, arbeitsmarktpolitischen und betrieblichen Reaktionen auf die vielfältigen ökonomischen Herausforderungen des demografischen Wandels sich weiter akzentuiert, differenziert und sogar noch zugenommen haben. Dies konnte vor allem mittels der Lebenslagedimensionen Einkommen, soziale Absicherung, Gesundheit, soziale Integration und insgesamt Lebensqualität nachgewiesen werden. Damit kann auch die zentrale Forschungshypothese als bestätigt gelten: Die in den meisten EU-Mitgliedsstaaten eingeführten Maßnahmen zur Verlängerung der Lebensarbeitszeit (wie ‚Rente mit 67‘ in Deutschland oder die EU-weit erfolgte Schließung von Frühverrentungsoptionen) bergen die Gefahr in sich, nicht nur neue soziale Ungleichheiten zu generieren, sondern zudem solche sozialen Ungleichheiten, die bereits während des gesamten vorherigen Erwerbslebens bestanden haben, zu verschärfen bzw. in ihrer kumulativen Wirkung sogar noch zu erhöhen.
Die in diesem Kapitel formulierten Empfehlungen beziehen sich insbesondere auf die für Deutschland erhobenen bzw. auf die deutsche Situation übertragbaren Ergebnisse von EXTEND.
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15 December 2020
Erratum zu: Alte und neue soziale Ungleichheiten bei Berufsaufgabe und Rentenübergang
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Hess, M., Naegele, G. (2020). Schlussfolgerungen und wichtige „Policy Pointers“. In: Naegele, G., Hess, M. (eds) Alte und neue soziale Ungleichheiten bei Berufsaufgabe und Rentenübergang. Dortmunder Beiträge zur Sozialforschung. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-31663-1_17
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-31663-1_17
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Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-658-31662-4
Online ISBN: 978-3-658-31663-1
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