Skip to main content
  • 1189 Accesses

Zusammenfassung

In dieser Arbeit biete ich zuerst eine kurze Rekonstruktion des Wegs der Kritischen Theorie von Horkheimer zu Habermas an. Dann versuche ich zu zeigen, wie sich andere aus Mexiko stammenden Reflexionen mit denen der Kritischen Theorie treffen, in denen Bemühungen um einen erweiterten und differenzierteren Demokratie-, Politik- und Gesellschaftsbegriff deutlich werden. Im Mittelpunkt stehen die Überlegungen von drei mexikanischen Denkern: José Revueltas, Enrique González Rojo und Carlos Pereyra. Diese überschneiden sich mit Ideen anderer Denker, die ebenfalls von der Kritischen Theorie inspiriert wurden wie z. B. Helmut Dubiel, Günther Frankenberg und Ulrich Rödel auf der einen Seite und Alexander Kluge und Oskar Negt auf der anderen Seite. Es soll vor allem darum gehen, ein Verständnis von Gesellschaft und Demokratie im Rahmen fließender Beziehungen und sich wandelnder Konstellationen zu entwerfen, deren rechtliche, politische und institutionelle Ordnungen und Gestalten niemals als abgeschlossen betrachtet werden können und daher stets mit den von organisierten Bürgern ausgehenden Forderungen, Wünschen und Interessen verbunden sein müssen.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this chapter

Subscribe and save

Springer+ Basic
$34.99 /Month
  • Get 10 units per month
  • Download Article/Chapter or eBook
  • 1 Unit = 1 Article or 1 Chapter
  • Cancel anytime
Subscribe now

Buy Now

Chapter
USD 29.95
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
eBook
USD 49.99
Price excludes VAT (USA)
  • Available as EPUB and PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
Softcover Book
USD 64.99
Price excludes VAT (USA)
  • Compact, lightweight edition
  • Dispatched in 3 to 5 business days
  • Free shipping worldwide - see info

Tax calculation will be finalised at checkout

Purchases are for personal use only

Institutional subscriptions

Similar content being viewed by others

Notes

  1. 1.

    Auf Horkheimer bin ich in umfassenderer Form in Leyva (1999) eingegangen.

  2. 2.

    Vgl. die Fußnote bei Horkheimer (1937a, S. 180).

  3. 3.

    Zu dem Folgenden s. Habermas (1981, Bd. II, S. 555 ff.).

  4. 4.

    Es handelt sich um die Unterscheidung zwischen einem „inneren Kreis“, dem die engeren Mitarbeiter des Instituts wie etwa Max Horkheimer, Theodor W. Adorno, Herbert Marcuse, Leo Löwenthal und Friedrich Pollock angehören, und einem „äußeren Kreis“, bestehend aus Walter Benjamin, Franz Neumann, Otto Kirchheimer und auch Erich Fromm. Diese Unterscheidung wurde von Habermas eingeführt und dann von anderen wie etwa Honneth aufgenommen. (Vgl. Habermas 1981, Bd. II, S. 558 und Honneth 1990, S. 45 ff.).

  5. 5.

    Dieses Problem wird ausführlich im Rahmen einer Diskussion mit den Werken Talcott Parsons’ und Niklas Luhmanns analysiert, insbesondere in dem Exkurs in Abschnitt VI des zweiten Bandes (vgl. Habermas 1981, Bd. II, S. 173 ff.).

  6. 6.

    Habermas bezieht sich insbesondere auf Rüdiger Bubner: Das sprachliche Medium der Politik, in: Bubner (1992) und auf Höffe (1987).

  7. 7.

    In diese Richtung gehen Habermas zufolge die politischen Schriften Hannah Arendts. (Vgl. Habermas 1992, S. 360).

  8. 8.

    Laclau und Mouffe (1983): „La estrategia socialista: ¿Hacia dónde ahora?“, in: Zona Abierta, 28, Madrid, April-Juni 1983, S. 57; zitiert bei Pereyra (1983b, S. 45), Fußnote. Hier entwirft Pereyra eine frontale Kritik an allen möglichen – in erster Linie an den von Marx inspirierten – Versuchen, Politik im Horizont einer Logik der gesellschaftlichen Klassen zu denken. Im konkreten Fall von Marx basiert ein solches Vorhaben auf zwei eng miteinander verbundenen Annahmen: einerseits einer spekulativen Anthropologie, die in seinen Jugendwerken beschrieben und mit einer bestimmten Geschichtsphilosophie verknüpft ist. Aufgrund deren wird die Entfremdung von einem vermeintlichen menschlichen Wesen zu einem der interpretativen Schlüssel zur Analyse der realen Situation des Proletariats, die, verstanden im Horizont einer Geschichtsphilosophie, der Arbeiterklasse somit eine geschichtliche Rolle verleihen kann, die in der Lage ist, das verlorene Wesen nicht nur ihrer selbst als Klasse, sondern gleichzeitig auch der Menschheit als ganzer wiederherzustellen. Andererseits wird die Rolle, die Marx der Arbeiterklasse im historischen Prozess zuweist, durch eine Analyse der modernen kapitalistischen Gesellschaften erklärt, die er der wirtschaftlichen Sphäre zuordnet, der Art und Weise, wie Menschen miteinander und mit der Natur in Beziehung treten im Rahmen von deren Aneignung und Transformation durch den Arbeitsprozess und der Verhältnisse, die sie im Rahmen dieses Prozesses untereinander eingehen, der zentralen Rolle in den Prozessen der Konstitution und Reproduktion der Gesellschaft; damit macht er die Politik zu einem „Überbau“-Phänomen, das nur aus der und ausgehend von der ökonomischen Sphäre vollständig erklärt werden kann (vgl. Pereyra 1983b, S. 45–47). Es sind diese kategorialen Voraussetzungen, die Marx nach Pereyra dazu veranlassen, „…eine unzureichende Antwort auf die Frage zu geben, wie sich politische Subjekte konstituieren“ (vgl. Pereyra 1983b, S. 48).

  9. 9.

    Thompson (1966). auch Kluge und Negt (1972).

  10. 10.

    Vgl. Bajtin (1965) und Habermas (1990, S. 17).

  11. 11.

    An diesem Punkt verweise ich auf die Analysen von Negt und Kluge in Kluge und Negt (1972, 1981, 1992).

Literatur

  • Bajtin, Mihail. 1965. L’oeuvre de François Rabelais et la culture populaire au Moyen Âge et sous la Renaissance. Paris: Gallimard.

    Google Scholar 

  • Bubner, Rüdiger.1992. Antike Themen und ihre moderne Verwandlung. Frankfurt a. M.: Suhrkamp.

    Google Scholar 

  • Dubiel, Helmut, Ulrich Rödel und Günther Frankenberg. 1989. Die demokratische Frage. Frankfurt a. M.: Suhrkamp.

    Google Scholar 

  • González Rojo, Enrique. 2007. En Marcha hacia la concreción. Mexiko: UACM.

    Google Scholar 

  • Habermas, Jürgen. 1981. Theorie des kommunikativen Handelns, Bd I u. II. Frankfurt a. M.: Suhrkamp.

    Google Scholar 

  • Habermas, Jürgen. 1990. Vorwort zur Neuauflage de: Strukturwandel der Öffentlichkeit. Untersuchungen zu einer Kategorie der bürgelichen Gesellschaft. Frankfurt a. M.: Suhrkamp.

    Google Scholar 

  • Habermas, Jürgen. 1992. Faktizität und Geltung. Beiträge zur Diskurstheorie des Rechts und des demokratischen Rechtsstaats. Frankfurt a. M.: Suhrkamp.

    Google Scholar 

  • Habermas, Jürgen. 1996. Die Einbeziehung des Anderen. Studien zur politischen Theorie. Frankfurt am Main: Suhrkamp.

    Google Scholar 

  • Höffe, Otfried. 1987. Politische Gerechtigkeit. Frankfurt a. M. Suhrkamp.

    Google Scholar 

  • Honneth, Axel. 1990. Die zerrissene Welt des Sozialen. Sozialphilosophische Aufsätze. Frankfurt am Main: Suhrkamp.

    Google Scholar 

  • Horkheimer, Max. 1931. „Die gegenwärtige Lage der Sozialphilosphie und die Aufgaben eines Instituts für Sozialforschung“, inicialmente en: Max Horkheimer: Sozialphilosophische Studien. Frankfurt 1972, S. 33–46. Se cita de acuerdo a: Max Horkheimer: Gesammelte Schriften. Hrsg. v. Alfred Schmidt und Gunzelin Schmid-Noerr, Bd. 3, S. 20–35. Frankfurt a. M.: Fischer

    Google Scholar 

  • Horkheimer, Max. 1937a. Traditionelle und Kritische Theorie en: Zeitschrift für Sozialforschung 6, S. 245–294. se cita según: Horkheimer, M. 1988. Gesammelte Schriften, Bd. 4. Hrsg. von A. Schmidt und G. Schmid Noerr. Frankfurt a. M.: Fischer, S. 162–216

    Google Scholar 

  • Horkheimer, Max. 1937b. Nachtrag en: Horkheimer, Max. Gesammelte Schriften. Band 4 1936–1941. Hrsg. v. Alfred Schmidt, Frankfurt a. M.: Fischer Taschenbuch Verlag, S. 217–225.

    Google Scholar 

  • Kluge, Alexander und Oskar Negt. 1972. Öffentlichkeit und Erfahrung. Zur Organisationsanalyse von bürgerlicher und proletarischer Öffentlichkeit. Frankfurt a. M.: Suhrkamp.

    Google Scholar 

  • Kluge, Alexander und Oskar Negt. 1981. Geschichte und Eigensinn. Frankfurt a. M.: Zweitausendeins.

    Google Scholar 

  • Kluge, Alexander und Oskar Negt. 1992. Maßverhältnissen des Politischen. 15 Vorschläge zum Unterscheidungsvermögen. Frankfurt a. M.: Fischer.

    Google Scholar 

  • Laclau, Ernesto und Mouffe Chantal. 1983. “La estrategia socialista: ¿Hacia dónde ahora?”. Zona Abierta 28: 47–68. Madrid, abril-junio de 1983.

    Google Scholar 

  • Leyva, Gustavo. 1999. Max Horkheimer y los Orígenes de la Teoría Crítica. Sociológica 14: 65–87.

    Google Scholar 

  • Pereyra, Carlos. 1982. “Sobre la democracia en sociedades capitalistas y poscapitalistas”. Nexos. Num. 57, September 1982. Zitiert nach: Pereyra 1990: 31–38.

    Google Scholar 

  • Pereyra, Carlos. 1983a. Democracia y Socialismo. Zitiert nach: Pereyra 1990: 39–43.

    Google Scholar 

  • Pereyra, Carlos. 1983b. La construcción del sujeto político. Zitiert nach: Pereyra 1990: 45–50.

    Google Scholar 

  • Pereyra, Carlos. 1986. El Viraje hacia la democracia II. Zitiert nach: Pereyra 1990: 79–82.

    Google Scholar 

  • Pereyra, Carlos. 1987a. “Democracia y revolución”, in: Nexos. Num. 97, Enero de 1987. Zitiert nach: Pereyra, 1990: S. 57–63.

    Google Scholar 

  • Pereyra, Carlos. 1987b. La cuestión de la democracia. Zitiert nach: Pereyra 1990: 83–87.

    Google Scholar 

  • Pereyra, Carlos. 1988. Democracia política y transformación social, 1990. Zitiert nach: Pereyra.

    Google Scholar 

  • Pereyra, Carlos. 1990. 1990. Sobre la Democracia. Mexiko: Cal y Arena.

    Google Scholar 

  • Revueltas, José. 1978. Mexico 68: Juventud y Revolución. Vorwort von Roberto Escudero. Herausgegeben von Andrea Revueltas und Philippe Cheron. Mexiko: ERA.

    Google Scholar 

  • Thompson, Edward Palmer. 1966. The making of the english working class. New York: Vintage Books.

    Google Scholar 

Download references

Author information

Authors and Affiliations

Authors

Editor information

Editors and Affiliations

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 2020 Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, ein Teil von Springer Nature

About this chapter

Check for updates. Verify currency and authenticity via CrossMark

Cite this chapter

Leyva, G. (2020). Zu einer kritischen Theorie der Demokratie. In: Kozlarek, O. (eds) Vielfalt und Einheit der Kritischen Theorie – Kulturwissenschaftliche Perspektiven. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-31407-1_6

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-31407-1_6

  • Published:

  • Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-658-31406-4

  • Online ISBN: 978-3-658-31407-1

  • eBook Packages: Social Science and Law (German Language)

Publish with us

Policies and ethics