Zusammenfassung
In einem theoriegeleiteten Zugriff zeigt der Beitrag den Zusammenhang zwischen Strategie und politischer Führung auf. Im Zentrum steht die Frage, welche Bedeutung individuellen Akteuren hierbei zukommt. Die Relevanz personaler Faktoren lässt sich sowohl im Bereich des Core Executive Leadership als auch des Public Leadership verdeutlichen. Darüber hinaus wird diskutiert, inwiefern Krisen als Gelegenheitsfenster politischer Führung gelten können, da Spitzenakteure der Exekutive wesentliche Funktionen des strategischen Krisenmanagements wie auch der Krisenkommunikation übernehmen.
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Notes
- 1.
Der Strategiebegriff emanzipiert sich damit gewissermaßen von seiner militärischen Konnotation, die auf Klassiker wie Sun Tsu oder Clausewitz zurückgeht, und grenzt sich auch von betriebswirtschaftlichen Managementkonzepten ab; einen hilfreichen Überblick zur Begriffsgeschichte vgl. bei Horlohe 2011.
- 2.
Insbesondere gilt dies für die reduktionistische Lesart politischer Führung als Persönlichkeits- oder Charakterfrage in der Tradition von Thomas Carlyles „Great Men-Theory“. Dennoch leisten personale bzw. biographische Ansätze nach wie vor ihren Beitrag, wenn es um die Bestimmung von Führungsqualitäten, -stilen und -typen geht (vgl. Glaab 2021).
- 3.
So heißt es beispielsweise dezidiert: „Es gibt in der Politik keine relevanten, individuellen Strategieakteure außerhalb von Kollektiven“; Raschke und Tils (2010), S. 355.
- 4.
Mit Boin et al. (2017) lassen sich akute Krisen wie folgt definieren: Sie beinhalten eine akute Bedrohung („threat“), eine hohe Dringlichkeit („urgency“) und große Unsicherheit („uncertainty“). Weiter differenzieren lassen sich diese hinsichtlich der geographischen und funktionalen Reichweite. Zudem haben sie die Tendenz, die Legitimationsbasis der Governance-Strukturen und Prozesse zu gefährden.
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Glaab, M. (2022). Politische Führung als strategischer Faktor: Was individuelle Akteure leisten können. In: Korte, KR., Florack, M. (eds) Handbuch Regierungsforschung. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-30071-5_54
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