Zusammenfassung
Der effiziente und produktive Einsatz der Zeit gewinnt im Zeichen sozialer Beschleunigung an Bedeutung. Zeitgewinne werden dabei durch den Einsatz von Energie und Ressourcen erkauft. Die Forschung zum nachhaltigen Konsum muss sich daher verstärkt der Zeit, ihrer Verwendung und Ressourcenintensität widmen. Um besser zu verstehen, warum Menschen ihre Zeit ressourcenleicht oder -intensiv nutzen, hilft die Beschreibung der Zeitverwendung in sozialen Milieus.
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Notes
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Die „statistisch belegte Tatsache, dass Menschen aus mehr oder minder allen sozialen Gruppen in mehr oder minder allen entwickelten Ländern in empirischen Zeitstudien in überwältigendem Maße der Aussage zustimmen, dass sie fast nie die Zeit finden, das zu tun was sie wirklich wollen“ (Zitat in Rosa 2013, S. 133, Belege in: Rosa 2005, S. 213–235) zeigt, dass hier ein erheblicher ‚Leidensdruck‘ und somit ein zumindest latentes Veränderungspotenzial vorhanden ist.
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So können beispielsweise die Daten der Zeitbudgeterhebung der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder mit Hilfe clusteranalytischer Verfahren für die Identifikation und Beschreibung von Zeitnutzungstypen genutzt werden.
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Siehe Buhl et al. (2015) für eine typologischen Ermittlung haushaltsspezifischer Ressourcenverbräuche mit Hilfe clusteranalytischer Verfahren.
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Siehe Liedtke et al. (2015b) für die Verknüpfung von quantitativen Analysen und qualitativen Interviews in der Living Lab-Forschung.
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Das Modell wurde vom Heidelberger Sozial- und Markforschungsinstitut sociodimensions entwickelt und wird insbesondere in der Umwelt- und Nachhaltigkeitsforschung breit genutzt; so dient(e) es beispielsweise als Grundlage für Lebensstil differenzierende Analysen in den Umweltbewusstseinsstudien 2014 und 2016 (vgl. BMUB/UBA 2015 und laufendes Projekt).
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Die Transformationsforschung weist darauf hin, dass es meist sogenannter Gelegenheitsfenster bedarf, um Alternativen zu bestehenden Praktiken im Mainstream zu verankern. Ein Teil der aktuellen Forschung sieht in der Finanzkrise seit 2008 ein solches gesellschaftliches Gelegenheitsfenster, das für eine „große Debatte“ über unser Verständnis von Wachstum und Wohlstand zu nutzen sei (z. B. Seidl und Zahrnt 2013, vgl. auch Schipperges 2010).
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Buhl, J., Schipperges, M., Liedtke, C. (2021). Die Ressourcenintensität der Zeit und ihre Bedeutung für nachhaltige Lebensstile. In: Kenning, P., Oehler, A., Reisch, L.A. (eds) Verbraucherwissenschaften. Springer Gabler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-29935-4_14
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