Zusammenfassung
Sozialräumliche Soziale Arbeit ist eng verknüpft mit der Förderung von Engagement. Aus einer emanzipatorischen Position heraus kann die herrschaftsstabilisierende und unterdrückende Funktion von Engagement kritisch in den Blick genommen werden. Erst diese Fokussierung ermöglicht es, unterdrückte und widerständige Formen von Engagement zu sehen und zu fördern.
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Notes
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Auf die unterschiedlichen Traditionslinien in Deutschland (auch: ehemals West- und Ostdeutschland), Österreich und der mehrsprachigen Schweiz gehen wir hier aus Platzgründen nicht ein, auch nicht auf die Unterschiede, die manchmal zwischen den Begriffen Engagement, Ehrenamt und Freiwilligenarbeit gemacht werden.
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Dieser Abschnitt wurde, leicht überarbeitet, einem unveröffentlichten Vortragsmanuskript von Meryem Oezdirek und Maren Schreier entnommen. Der Keynote-Vortrag mit dem Titel „Teilhabe
im Sozialstaat(sic!) an Gesellschaft aus unterdrückungskritischer Perspektive. Ein dialogischer Austausch“ wurde am 14.05.19 im Rahmen der EUREGIO-Ringtagung an der FHS St.Gallen gehalten. - 3.
Z. B. ist das dann der Fall, wenn Begriffe wie „Bürgergesellschaft“ oder „Zivilgesellschaft“ gebraucht werden, wenn Engagement als „Ressource“ zur Stärkung von Gemeinwohl und Zusammenhalt oder wenn „Freiwilligenarbeit“ im Sozialstaat mobilisiert werden soll.
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Die GWA St. Pauli hat einen Dokumentarfilm produziert (vgl. Bude et al. 2014), den gentrifizierungskritische Akteur*innen länderübergreifend einsetzen, um Verdrängung zu politisieren.
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Schreier, M., Stoik, C. (2022). Engagement und sozialräumliche Soziale Arbeit. In: Kessl, F., Reutlinger, C. (eds) Sozialraum. Sozialraumforschung und Sozialraumarbeit, vol 20. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-29210-2_23
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