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Kommunale Integrationskonzepte in Sachsen

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Integration im Sozialraum

Zusammenfassung

Eine Möglichkeit der Organisation kommunaler Integrationsarbeit stellen Integrationskonzepte dar. Sie bilden kein gänzliches neues Steuerungskonzept, vielmehr wurden sie bereits seit den 1970er Jahren in Kommunen mit traditionell hohen Ausländeranteilen entwickelt. Heute spielen kommunale Integrationskonzepte inzwischen auch in Bundesländern mit historisch vergleichsweise niedrigen Zuwanderungsraten eine immer größere Rolle. So haben in Sachsen inzwischen elf der 13 Landkreise und kreisfreien Städte ein solches Konzept erarbeitet. Vor dem Hintergrund einer wachsenden ausländischen Bevölkerung und öffentlichkeitswirksam verbreiteter Vorbehalte gegenüber Zuwanderung stellt Sachsen einen besonders interessanten integrationspolitischen Akteur dar. Durch Integrationskonzepte können Kommunen Integration zwar nicht verordnen, aber die Rahmenbedingungen der Integrationsprozesse beeinflusst werden. Dafür werden in den Konzepten Akteure auf integrationspolitische Ziele verpflichtet, Integrationspolitik wird als Querschnittsaufgabe in der Verwaltung verankert und gesellschaftlicher Dialog befördert. Anhand des Bundeslandes Sachsen werden exemplarisch die Ausgestaltung der Konzepte, einschließlich der Integrationsverständnisse, Adressierung sowie deren Wirkung, aber auch Grenzen dargestellt.

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Notes

  1. 1.

    Insgesamt beschränken sich Integrationskonzepte nicht auf die kommunale Ebene. In Deutschland haben alle Bundesländer eigene Integrationskonzepte bzw. -pläne beschlossen.

  2. 2.

    An der vom 7. März bis 8. April 2016 durchgeführten bundesweiten Online-Befragung zu der Situation der Flüchtlingsaufnahme und -integration nahmen 53 % der Kommunen und 24 % der Landkreise teil.

  3. 3.

    Datenbasis sind u. a. Informationen des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung, der Statistischen Ämter sowie des Bundesverbands für Bevölkerungsforschung. Die hier dargestellte Einteilung beruht auf einer Untersuchung des Bundesverbandes für Wohnen und Stadtentwicklung e. V. (vhw 2016).

  4. 4.

    Dazu zählen Asylsuchende, anerkannte Flüchtlinge sowie Schutzsuchende mit abgelehntem Schutzstatus.

  5. 5.

    Sprache wird dabei teilweise unter dem Handlungsfeld Bildung subsumiert.

  6. 6.

    Das Thema Fremdenfeindlichkeit wird – wenn auch nicht als Handlungsfeld konzipiert – in mehreren Konzepten aufgegriffen (z. B. Sächsische Schweiz – Osterzgebirge 2011, S. 3).

  7. 7.

    Die Landeshauptstadt Dresden widmet dem Thema kulturelle Vielfalt ein eigenes Handlungsfeld.

  8. 8.

    Beispiele hierfür sind Konzepte aus Frankfurt am Main, Essen und Köln.

  9. 9.

    Die Betonung von Vielfalt und Toleranz von Stadt und Stadtgesellschaft kann aber auch auf eine andere Funktion der Konzepte hindeuten: Sie sollen die Stadt bzw. die Landkreise als Standortfaktor sowie die entsprechenden Politiken als Zeichen einer modernen Verwaltung vermarkten (Pütz und Rodatz 2013, S. 168).

  10. 10.

    Der Begriff der Bleibeperspektive ist unterbestimmt, es fehlt eine klare Rechtsgrundlage. Für die Bestimmung der Bleibeperspektive wird die Schutzquote für die jeweiligen Herkunftsländer herangezogen, welche jedoch nicht immer der tatsächlichen Bleibeperspektive entspricht (Voigt 2016). Geduldete als eine Unterkategorie der Geflüchteten werden in drei Konzepten angesprochen.

  11. 11.

    Ländlichkeit bezogen auf den Thünen-Ländlichkeitsindex (siehe Küpper 2016).

  12. 12.

    Neben den beiden Großstädten Dresden und Leipzig plant der Landkreis Meißen ein Integrationsmonitoring.

Literatur

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Damm, AC. (2020). Kommunale Integrationskonzepte in Sachsen. In: Jepkens, K., Scholten, L., van Rießen, A. (eds) Integration im Sozialraum. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-28202-8_9

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