Zusammenfassung
Der Beitrag geht zunächst der Frage nach, welchen Belastungen zugewanderte Menschen ausgesetzt sind und wie sie diese bewältigen. Konkret wird nach potenziellen Risiken und Ressourcen gefragt. Im zweiten Teil wird in einer empirischen Studie am Beispiel türkeistämmiger Zuwanderer gezeigt, wie hoch das Ausmaß ausgewählter Stressoren ist. Die Ergebnisse zeigen, dass türkeistämmige Zuwanderer hohen Anomie- bzw. Verunsicherungserfahrungen ausgesetzt sind. Diese hängen wesentlich mit den Migrationsmotiven zusammen. Insbesondere bei der Gruppe der Heiratsmigrantinnen zeigen sich die höchsten Belastungen. Zugleich wird deutlich, dass Zuwanderer auch über ein hohes Maß an sozialer Unterstützung im Nahfeld haben und dies sich als der effektivste Schutzfaktor erweist.
Eine hiervon leicht abweichende Version ist bereits 2005 unter folgender Quelle veröffentlicht: Uslucan, H.-H. (2005).
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Die Gruppe der Flüchtlinge und die Gruppe der Studenten wurden aufgrund extrem kleiner Fallzahlen (n = 3 bei Flüchtlingen und n = 8 bei Studenten) bei den Berechnungen nicht berücksichtigt, um die Statistiken nicht zu verzerren.
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Uslucan, HH. (2021). Belastungen und Unterstützungspotenziale von Migrant*innen. In: Ringeisen, T., Genkova, P., Leong, F.T.L. (eds) Handbuch Stress und Kultur. Springer, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-27789-5_38
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