Zusammenfassung
In unserem Beitrag diskutieren wir unterschiedliche Möglichkeiten für eine methodenplurale Forschung, bei der sowohl ethnographische als auch biographische Methoden eingesetzt werden können und die sich an den Erfordernissen des zu untersuchenden Feldes orientiert. Insbesondere mit der Hilfe von zwei Fallbeispielen aus unserer Forschung in Jordanien verdeutlichen wir die Vor- und Nachteile von lang anhaltenden Beobachtungen, in die biographische Interviews integriert werden, im Unterschied zu biographischen Interviews, die mit kurzen Beobachtungseinheiten verknüpft sind.
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Dynamische Figurationen von Flüchtlingen, Migranten und Altansässigen in Jordanien seit 1946, gefördert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) von 2017 bis 2022 (RO 827/20–1); Leitung: Gabriele Rosenthal; Mitarbeiter sind Ahmed Albaba, Johannes Becker und Hendrik Hinrichsen; https://www.uni-goettingen.de/de/555157.html.
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Becker, J., Rosenthal, G. (2022). Ethnographie und Biographieforschung. In: Poferl, A., Schröer, N. (eds) Handbuch Soziologische Ethnographie. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-26405-5_22
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