Wohnen in Zeiten der Pandemie

Zusammenfassung

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf das Wohnen ergeben sich zunächst aufgrund der Infektionsgefahr mit Bezug auf die Gesundheit jedes/r Einzelnen. Doch die Folgen von Schutzmaßnahmen gegen die drohende Ansteckung sind ebenfalls für viele Menschen folgenreich. Zunächst wird der Lockdown direkt als potenziell traumatisch erlebt. Der Zwang, um zu Hause zu bleiben, hat aber auch indirekte wirtschaftliche und soziale und Folgen, die belastend sein können. Die Belastungen des Lockdowns sind aber nicht für alle gesellschaftlichen Gruppen gleichermaßen beeinträchtigend, sondern verstärken die vorhandenen sozialen Ungleichheiten. Benachteiligungen beim Wohnen verschränken sich dabei mit anderen Ungleichheiten wie prekäre Arbeit, ethnische Zugehörigkeit, Bildungsrückstände oder Gender. Anzunehmen ist, dass durch diese gesellschaftlichen Kontexte die Corona-Pandemie das Wohnen siedlungsstrukturell eher nicht verändern, sondern die zunehmende soziale Segregation in Deutschland weiter anfeuern und vorhandene gesellschaftliche Krisen der Entsolidarisierung verstärken wird.