Zusammenfassung
Dem Generationenthema kommt in der Medienpädagogik eine ganz besondere Rolle zu. So erlangte die Medienpädagogik ihre gesellschaftliche Aufmerksamkeit, Bedeutung und Akzeptanz nicht zuletzt durch die Jugendkulturen der 50er, 60er und 70er Jahre des vorigen Jahrhunderts, die zugleich auch Medienkulturen waren. Durch radikal andere, neue Musikrichtungen, die Lektüre bestimmter Bücher, das Bevorzugen spezieller Filmstile grenzten sich junge Menschen von den „Erwachsenen“ ab und prägten so „Subkulturen“, die heute „Jugendkulturen“ genannt werden. Beobachtet werden konnte seit den 50er Jahren, wie stark gesellschaftliche Veränderungen und Neuerungen begleitet waren von Trends, die die Medien mitgestalten, und die oftmals zunächst von der „jungen Generation“ initiiert, aufgegriffen und weitergetrieben wurden. Die Relevanz der Medien für Jugendliche und für verschiedene Generationen bildet den Schwerpunkt dieses Beitrags. Zuerst skizzieren wir dazu eine historische Perspektive auf Jugend und Medien, die besonders die Bedeutung der Medien akzentuiert. Im Anschluss daran gehen wir der Frage nach, wie Medien angeeignet werden, um zu einem medial geteilten Erfahrungsraum im Generationskontext zu gelangen. Abschließend werden wir aktuelle Themen der Digitalisierung aufgreifen, die zukünftige Forschungen zur medialen Prägung von Generationskonzepten thematisieren.
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Burgfeld-Meise, B., Meister, D.M. (2020). Generationsspezifische Medienzugänge. In: Fuchs, T., Schierbaum, A., Berg, A. (eds) Jugend, Familie und Generationen im Wandel. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-24185-8_20
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