Zusammenfassung
Der geplante Beitrag beleuchtet elterliche (Bildungs-)Orientierungen im Prozess des Übergangs von der Kindertageseinrichtung in die Grundschule. Zusätzlich werden Transformationen elterlicher Orientierungen in diesem Prozess aufgezeigt. Dabei wird der Fokus darauf gerichtet, welche Funktion Eltern den jeweiligen Bildungsinstitutionen Kindertageseinrichtung und Grundschule zuweisen und welche Implikationen dies für die Handlungspraxis – aufgezeigt am Beispiel des institutionellen Engagements von Eltern – hat. Abschließend werden Ableitungen für die Begleitung von Eltern durch die pädagogischen Fach- und Lehrkräfte im Übergang von der Kindertageseinrichtung in die Grundschule aufgezeigt.
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Notes
- 1.
Je nach familiärer Situation wurden Mütter bzw. Väter einzeln oder als Paar befragt. Den Interviewpartner*innen wurde dabei die freie Wahl gelassen, wie sie die Interviewsituation gestalten wollen. Durch dieses offene Vorgehen ergab sich ein Sample, welches neun Interviews mit Müttern und fünf Interviews mit beiden Elternteilen zum ersten Erhebungszeitpunkt sowie elf Interviews mit Müttern und drei Interviews mit beiden Elternteilen zum zweiten Erhebungszeitpunkt umfasst. Es kamen keine Interviews nur mit Vätern zustande. Zur methodisch-kritischen Reflexion siehe Buse (2017, S. 482 ff.).
- 2.
In der diesem Beitrag zugrunde liegenden Studie wurde eine sinngenetische Typenbildung vorgenommen und nach Nohl (2013) miteinander relationiert. Eine soziogenetische Typenbildung konnte mit dem vorliegenden Datenmaterial nicht vorgenommen werden. Eine methodenkritische Auseinandersetzung wird in Buse (2017) dargelegt.
- 3.
Zu Grundschulwahlentscheidungen von Eltern siehe den Beitrag von Roch et al. (2019).
- 4.
In den Interviews mit Eltern zum zweiten Erhebungszeitpunkt nach Schuleintritt des Kindes wird das Ankommen der Kinder in der neuen Bildungsinstitution durch eigene Relevanzsetzungen thematisiert (exemplarisch: „nee angekommen ist Josha erst so vor vor (.) ein, zwei Monaten erst wirklich richtig in der Schule“ (01-2, Z. 150 f.); „er ist angekommen, da ist er richtig, da gehört er hin“ (09-2, Z. 762); „die ist jetzt so im Frühjahr so richtig angekommen so nach den Osterferien fand ich so, ne, erstmal das checken was ist das Schule, was muss ich da machen, wie läuft das ab? […] also ich hätt jetzt so gedacht das geht flotter irgendwie so ne, die ist jetzt in der Schule und fertig.“ (05-2, Z. 144–153)).
- 5.
Die Interviewabschnitte werden nachfolgend mit dem jeweiligen Pseudonym gekennzeichnet. Hierzu ist erläuternd hinzuzufügen, dass in den Erhebungssituationen unterschiedlich mit der persönlichen Ansprache umgegangen worden ist: Teilweise haben sich Interviewerin und Interviewpartner*innen geduzt, mit anderen gesiezt. Bei den Pseudonymen schlägt sich dies in Vornamen bzw. Nachnamen nieder.
- 6.
Die Kindertageseinrichtungen haben je individuell unterschiedliche Regelungen zur Ansprache der Erzieher*innen von Kindern und Eltern mit Vornamen und Du oder Nachnamen und Sie in der Institution.
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Kritisch sollte in diesem Zusammenhang der Befragungszeitpunkt betrachtet werden: Die Interviews wurden etwa ein halbes bis dreiviertel Jahr nach der Einschulung des Kindes geführt. Um die Orientierungen von Eltern weiter verfolgen zu können, wären weitere längsschnittlich angelegte Interviews, die am Ende der Grundschulzeit terminiert sind und damit retrospektiv die Grundschulzeit des Kindes und prospektiv die weitere Bildungsbiografie erfassen, interessant.
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Lotze, M. (2020). „…es ist nicht mehr Kindergarten, es ist Schule.“ – Elterliche (Bildungs-) Orientierungen am Übergang von der Kindertageseinrichtung in die Grundschule. In: Thiersch, S., Silkenbeumer, M., Labede, J. (eds) Individualisierte Übergänge. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-23167-5_15
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