Zusammenfassung
Der Beitrag plädiert dafür, mit Hilfe eines ethnografischen Forschungszugangs das alltägliche Handeln im Feld der Offenen Kinder- und Jugendarbeit zu verstehen und zu beschreiben. Dies wird getan vor dem Hintergrund der Annahme, dass Jugendarbeiter* innen es mit komplexen sozialen Alltagssituationen zu tun haben, in denen die Akteur*innen durch kulturelle Praxen gemeinsame Wirklichkeiten erzeugen. Der Alltag im Jugendhaus wird beschrieben als sozialpädagogische Arena, ein sozialer Ort also, der gemeinsam erhandelt wird, an dem das Geschehen diskontinuierlich sich wandelt und in dem Zugehörigkeit und Anerkennung performativ verhandelt werden. Anhand dreier zentraler Grundmuster des pädagogischen Handelns – Platzierungspraktiken, Modulationen von Alltagskommunikation und Gestaltung von Übergängen – wird sodann die spezifische Professionalität der Pädagog*innen in diesem Handlungsfeld entfaltet und werden schließlich konstitutive Handlungsregeln identifiziert, die sich in diesen Grundmustern aufzeigen lassen.
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Cloos, P., Köngeter, S. (2021). Was tun die Pädagog*innen?. In: Deinet, U., Sturzenhecker, B., von Schwanenflügel, L., Schwerthelm, M. (eds) Handbuch Offene Kinder- und Jugendarbeit. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-22563-6_9
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