Zusammenfassung
Die Arbeitsproduktivität in den Neuen Bundesländern (NBL) liegt unter dem Niveau der westdeutschen Bundesländer. Die sinkende Gründungsdynamik, die sich in Deutschland feststellen lässt, ist für die nachhaltige Entwicklung und die Stabilität der Region besonders problematisch. Die NBL weisen dennoch positive Rahmenbedingungen als Standort für Gründungen aus, besonders dank der belastbaren technisch-wissenschaftlichen Infrastruktur. Unternehmungen, die wissensintensiv auf „materiellen“ Technologien basieren, würden somit eine besondere Chance für Ostdeutschland bieten – auch in Anbetracht von konkurrierenden Orten in Ost- oder Süd-Europa. Ansiedlungen von Unternehmen stärken die Produktivität und unterstützen das lokale Unternehmertum durch Wissens- und Technologietransfer (Spillovers); Somit würden die in den NBL verfügbare breite und anerkannte Wissensbasis und die qualifizierten Arbeitskräfte von technologiebasierten, wissensintensiven Ansiedlungen und Gründungen effektiv profitieren. Neben Instrumenten, die den Erhalt der wirtschaftlichen Aktivitäten unterstützen, sollten neue Maßnahmen die Entwicklung der lokalen Wissensökonomie stützen, zum Beispiel durch die Angliederung an bereits bestehenden Wertschöpfungsketten oder durch den Ausbau der Kollaborationsmöglichkeiten zwischen Wissenschaft und Wirtschaft.
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Unternehmen mit einem durchschnittlichen jährlichen Beschäftigungswachstum von mehr als 20 % über einen Zeitraum von drei Jahren. Die Definition von Gazellenunternehmen ist umstritten, man kann sich auch an den Kriterien von Eurostat und OECD orientieren. (http://www.oecd.org/sdd/39974588.pdf).
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Posselt, T., Bourayou, R. (2020). Wissensintensive Wertschöpfung in Ostdeutschland: Herausforderndes Umfeld für Ansiedlungen, hervorragende Bedingungen für Ausgründungen aus der Wissenschaft. In: Kouli, Y., Pawlowsky, P., Hertwig, M. (eds) Wissensökonomie und Digitalisierung . Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-22333-5_5
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