Zusammenfassung
In der Thanatosoziologie wird die Bürokratie im Kontext des Todes meist nur im Hinblick auf damit einhergehende Regeln, Normen, Diskurse oder hinsichtlich informellen Verhaltens thematisiert. Dass die Prozesse, die für die Bearbeitung eines Sterbefalls notwendig werden, zu großen Teilen von Schriftstücken mitgetragen werden, bleibt dabei oftmals unberücksichtigt. Und obwohl der von Jean Claude Marie Vincent de Gournay geprägte Begriff der ‚bureaucratie‘ (frz. bureau = Schreibtisch, Arbeitszimmer; cratie = Herrschaft, Macht, Gewalt) die ‚Herrschaft durch den Schreibtisch‘ bezeichnet, scheinen Schriftstücke und Dokumente für die Untersuchung des gesellschaftlichen Umgangs mit Sterben, Tod und Trauer bisher nur als Informationsquellen, nicht jedoch als expliziter Forschungsgegenstand von Interesse zu sein.
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Knopke, E. (2019). Todesdokumente. In: Benkel, T., Meitzler, M. (eds) Zwischen Leben und Tod. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-22277-2_10
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