Zusammenfassung
Mit zunehmender Tiefe nimmt die Erdtemperatur zu. Im flüssigen inneren Erdkern herrschen Temperaturen von 3000 bis 6000 K. Durch Wärmeleitung entsteht ein Wärmestrom zur kalten Erdoberfläche. Nur an wenigen Stellen in der oberen Erdkruste wird Erdwärme durch Wasser‑ und Dampfströmungen an die Oberfläche befördert. Die vom Erdkern abgegebene Wärme wird zu etwa 60 % durch den im Kern ablaufenden radioaktiven Zerfall, im Wesentlichen der Elemente Kalium K‐40, Thorium Th‑232, Uran U‐235 und U‑238, gespeist. Der Rest der Wärme zählt zur Ursprungswärme, die einmal bei der Erdentstehung entstand und zum anderen durch umgewandelte kinetische Energie großer Meteoriteneinschläge sowie permanent durch die Erstarrung des Erdkernmaterials in der Übergangszone vom flüssigen zum festen Kern freigesetzt wird. Die Erstarrung setzt Kristallisationswärme (Latentwärme) frei. Die Geothermie ist für menschliche Zeitvorstellungen unerschöpflich, obwohl sich langfristig die Erde abkühlt.
Die Geothermie ist eine stetig verfügbare, von Witterungseinflüssen, Tages‑ und Jahreszeiten unabhängige Energiequelle, was sie von anderen unerschöpflichen Energien unterscheidet.
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Zahoransky, R. (2019). Nutzung geothermischer Energie. In: Zahoransky, R. (eds) Energietechnik. Springer Vieweg, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-21847-8_15
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