Zusammenfassung
Der Beitrag klärt den Bezug auf das Gemeinwohl in der Demokratie und erläutert unterschiedliche demokratietheoretische Begründungen, Deutungen und Analysen von dessen Stellung in demokratischen Regimen. Zentrale These ist, dass die theoretisch bisher maßgeblichen Bestimmungen des Gemeinwohls, vor allem durch pluralistische und deliberative Theorieansätze, infolge der Transformation der westlichen Demokratien anachronistisch werden. Der Bezug auf das Gemeinwohl gerät deshalb unter einen grundsätzlichen Rhetorikverdacht. Abschließend deutet der Beitrag den Rechtspopulismus als eine Reaktion auf diese Problemstellung.
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Notes
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Siehe hierzu Harold Lasswells klassische Definition der Aufgabe und des Gegenstands der Politikwissenschaft: „The study of politics is the study of influence and the influential […] The influential are those who get the most of what there is to get. Available values may be classified as deference, income, safety. Those who get the most are elite; the rest are mass.“ (Lasswell 1958, S. 13; Hervorhebung entfernt)
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Die Kritik vermeintlicher oder tatsächlicher Entdemokratisierung ist in westlichen Demokratien nichts Neues (Selk 2017). Bemerkenswert ist aber, dass mit dem Ausdruck „Postdemokratie“ semantisch signalisiert wird, die westlichen Demokratien wandelten sich zu einem neuen, nachdemokratischen Regimetyp.
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Selk, V. (2020). Postdemokratie und Gemeinwohlrhetorik. In: Hiebaum, C. (eds) Handbuch Gemeinwohl. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-21086-1_44-2
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Postdemokratie und Gemeinwohlrhetorik- Published:
- 11 April 2020
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-21086-1_44-2
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Original
Postdemokratie, Populismus und Gemeinwohlrhetorik oder Warum der Bezug der Demokratie auf das Gemeinwohl unglaubwürdig wird- Published:
- 10 January 2020
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-21086-1_44-1