Zusammenfassung
Wenn man die internationale TV-Szene betrachtet, dann lässt sich ohne Frage konstatieren, dass Politserien sowohl in der Produktion wie auch in der Nachfrage derzeit einen großen Boom erleben. Das gilt vor allem für die USA, aber auch für Großbritannien und andere europäische Länder wie Dänemark. Eigenartigerweise tun sich jedoch Serienformate, die das Politische thematisieren, in Deutschland sehr schwer. Es hat den Anschein, als gebe es im Bereich der politischen Medienkultur so etwas wie einen „deutschen Sonderweg“.
Der folgende Beitrag möchte die Besonderheit der deutschen Situation im ersten Teil beleuchten und nach möglichen Gründen fragen. Im zweiten Teil soll gezeigt werden, wo in der deutschen Medienkultur möglicherweise das funktionale Äquivalent für die fehlenden Polit-Serien liegt. Am Beispiel der ARD-Produktion „Familie Dr. Kleist“ wird aufgezeigt, wie die Konstruktion des Politischen in einer auf den ersten Blick ganz unpolitischen Serie erfolgt und welche Funktionen eine solche Konstruktion wahrnehmen kann.
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Dörner, A. (2018). Politik in deutschen Fernsehserien. In: Besand, A. (eds) Von Game of Thrones bis House of Cards. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-19981-4_12
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