Zusammenfassung
In dominanten Diskursen herrscht bezüglich Migrationsfragen immer noch eine Negativ- und Defizitperspektive vor, die häufig in Verbindung mit Armut, Kriminalität oder Bedrohnungsszenarien thematisiert werden. Diese Diskurse haben Auswirkungen auf Begriffe und die mit ihnen verbundenen Implikationen, die zur Bezeichnung von Personen mit Migrationserfahrungen verwendet werden, wobei der vom Statistischen Bundesamt im Jahr 2005 eingeführte Begriff ‚Menschen mit Migrationshintergrund‘ besonders häufig genutzt wird. Die Vielfalt und Widersprüchlichkeit der offensichtlichen und weniger offensichtlichen Bedeutungen, die mit der Bezeichnung ‚Migrationshintergrund‘ einhergehen, und ihre Auswirkungen auf professionelles Handeln in der Sozialen Arbeit sind Gegenstand dieses Beitrags.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Similar content being viewed by others
Literatur
Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlingen und Integration (2016): 11. Bericht der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration – Teilhabe, Chancengleichheit und Rechtsentwicklung in der Einwanderungsgesellschaft Deutschland. https://www.bundesregierung.de. Zugegriffen: 16. Januar 2017.
Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (2014): Atlas über Migration, Integration und Asyl. 6. Aufl. Nürnberg: BAMF.
Castro Varela, M. (2013): Ist Integration notwendig? Eine Streitschrift. Berlin: Deutscher Verein für öffentliche und private Fürsorge e. V.
Engelke, E., Spatscheck, C. & Borrmann, S. (2009): Die Wissenschaft Sozialer Arbeit. Werdegang und Grundlagen. 3. Aufl., Freiburg: Lambertus.
Enggruber, R. & Rützel J. (2014): Berufsausbildung junger Menschen mit Migrationshintergrund. Eine repräsentative Befragung von Betrieben. Gütersloh: Bertelsmann Stiftung.
Gomolla, M. & Radtke, F. (2009): Institutionelle Diskriminierung. Die Herstellung ethnischer Differenz im Bildungssystem. 3. Aufl. Wiesbaden: Springer VS.
Guhl, J. (2012): Wie Sozialarbeitende zu Diskriminierung beitragen. Kritische Gedanken zum Kulturbezug in der Sozialen Arbeit. SozialAktuell (6), (S. 20 – 22).
Hamburger, F. (2009): Abschied von der interkulturellen Pädagogik. Plädoyer für einen Wandel sozialpädagogischer Konzepte. Weinheim, München: Juventa.
Hafez, K. & Schmidt, S. (2015): Die Wahrnehmung des Islams in Deutschland. Religionsmonitor – verstehen was verbindet. 2. Aufl., Gütersloh: Bertelsmann Stiftung.
Heiner, M. (2004): Professionalität in der Sozialen Arbeit. Theoretische Konzepte, Modelle und empirische Perspektiven. Stuttgart: Kohlhammer.
Lorber, J. (1999): Gender Paradoxien. Wiesbaden: Springer VS.
Mecheril, P. (2010): Migrationspädagogik. Hinführung zu einer Perspektive. In: Mecheril, P. et al. (Hrsg.), Migrationspädagogik. (S. 7 – 22). Weinheim, Basel: Beltz.
Messerschmidt, A. (2012): „Von woanders“ Migration in einer Gesellschaft mit Rassismushintergrund. Zeitschrift für die Evangelische Jugend in Deutschland aej information, (4), (S. 1 – 2).
Rommelspacher, B. (2011): Was ist eigentlich Rassismus? In: C. Melter & M. Mecheril (Hrsg.), Rassismuskritik. Band 1: Rassismustheorie und -forschung (S. 25 – 38). Schwalbach/Ts.: Wochenschau.
Scharathow, W. (2014): Risiken des Widerstands. Jugendliche und ihre Rassismuserfahrungen. Bielefeld: transcript.
Schirilla, N. (2016): Migration und Flucht. Orientierungswissen für die Soziale Arbeit. Stuttgart: Kohlhammer.
Schramkowski, B. (2007): Integration unter Vorbehalt. Perspektiven junger Erwachsener mit Migrationshintergrund auf Integration. Frankfurt a. M.: IKO.
SOS Mitmensch e. V. (2012): Petition – Stopp dem falschen Gerede vom „Migrationshintergrund“! Einige Beispiele für die derzeitige Verwendung des Begriffs „Mensch mit Migrationshintergrund“. Wien. http://www.sosmitmensch.at/. Zugegriffen: 19. September 2016.
Statistisches Bundesamt (2015a): Personen mit Migrationshintergrund. https://www.destatis.de. Zugegriffen: 15. September 2016.
Statistisches Bundesamt (2015b): Pressemeldung Nr. 277 vom 03. 08. 2015: Zahl der Zuwanderer in Deutschland so hoch wie noch nie. https://www.destatis.de. Zugegriffen: 15. September 2016.
Staub-Bernasconi, S. (2012): Soziale Arbeit und soziale Probleme. Eine disziplin- und professionsbezogene Bestimmung. In: W. Thole (Hrsg.), Grundriss Soziale Arbeit (S. 267 – 282). Wiesbaden: Springer VS.
Staub-Bernasconi, S. (2007): Soziale Arbeit als Handlungswissenschaft. Bern, Stuttgart, Wien: Haupt.
Winker, G. & Degele, N. (2009): Intersektionalität. Zur Analyse sozialer Ungleichheiten. Bielefeld: transcript.
Yildiz, M. (2016): Hybride Alltagswelten. Lebensstrategien und Diskriminierungserfahrungen Jugendlicher der 2. und 3. Generation aus Migrationsfamilien. Bielefeld: transcript.
Author information
Authors and Affiliations
Corresponding author
Editor information
Editors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 2018 Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, ein Teil von Springer Nature
About this chapter
Cite this chapter
Schramkowski, B. (2018). Paradoxien des ‚Migrationshintergrundes‘. In: Blank, B., Gögercin, S., Sauer, K., Schramkowski, B. (eds) Soziale Arbeit in der Migrationsgesellschaft. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-19540-3_4
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-19540-3_4
Published:
Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-658-19539-7
Online ISBN: 978-3-658-19540-3
eBook Packages: Social Science and Law (German Language)