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Inklusion von Bedürftigen durch Essenstafeln? Kritische Perspektiven auf sozialräumliche Inklusion im gewandelten Wohlfahrtsstaat

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Die kompakte Stadt der Zukunft
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Zusammenfassung

Lars Meier und Frank Sowa gehen in ihrem Beitrag der Frage nach, wie Essentafeln zur sozialen Inklusion von bedürftigen Bevölkerungsgruppen im Nahraum beitragen und sich zu einem sozialen Treffpunkt entwickeln können, der Begegnungen zwischen zunächst fremden und unverbundenen Gruppen ermöglicht. Nach einer Einführung in die zugrunde liegende theoretische Diskussion zu Inklusions- und Exklusionsprozessen rekapitulieren die Autoren die Entwicklung der Tafelarbeit der letzten Jahre und beschreiben, dass vor allem in städtischen Gebieten eine enorme Expansion der Ausgabestellen zu verzeichnen ist, was letztlich zu Veränderungen in den Organisationsstrukturen der Tafelarbeit führt(e). Dies hat problematische Implikationen für alle beteiligten Personen, wie die Autoren anhand von Interviewausschnitten mit ehrenamtlich Helfenden und dem Leitungspersonal von Essenstafeln in der Region Nürnberg zeigen. Die Tafelmitarbeiterinnen befinden sich in einem stetigen Spannungsverhältnis zwischen organisationsinternen Abläufen und dem praktischen Tafelbetrieb, was schließlich zu Kommunikationsschwierigkeiten untereinander führt, die letztlich die inklusionsfördernden Prozesse hemmen.

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Notes

  1. 1.

    Unter der Leitung von Prof. Dr. Sabine Fromm und Dr. Frank Sowa beteiligten sich im Sommersemester 2015 elf Studierende und im Sommersemester 2016 acht Studierende an diesem Lehrforschungsprojekt, das im Rahmen des Querschnitts „Forschung in der Sozialen Arbeit“ an der Fakultät Sozialwissenschaften der Technischen Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm durchgeführt wurde. Die Autoren danken Elena Astafjev, Andrea Banzhaf, Marcel Bullert, Thomas Dudkowski, Denise Fischer, Sabine Fromm, Gesa Georgi, Jonathan Gerhard, Gisela Gögelein, Irma Kaak, Peter Kießkalt, Julia Leisner, Dominik Materne, Brigitte Mendel, Kristina Riedel, Evamaria Rieger, Annabell Streich, Julia Tschischka, Nadja Wieder und Sibylle Wolter für ihr großes Engagement bei der Erhebung der Daten!

  2. 2.

    Die Rumfordsuppe besteht hauptsächlich aus Graupen und Erbsen. Sie wurde 1785 kreiert um Soldaten möglichst preisgünstig ernähren zu können und diente später der Armenspeisung. Heute finden sich abgewandelte und verfeinerte Versionen dieser Suppe in Kochbüchern.

  3. 3.

    In dieser Ausgabestelle gibt es einen Kaffeeraum in der 1. Etage, der Raum für die Lebensmittelausgabe befindet sich im Erdgeschoss.

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Meier, L., Sowa, F. (2018). Inklusion von Bedürftigen durch Essenstafeln? Kritische Perspektiven auf sozialräumliche Inklusion im gewandelten Wohlfahrtsstaat. In: Berding, N., Bukow, WD., Cudak, K. (eds) Die kompakte Stadt der Zukunft. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-18734-7_16

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