Zusammenfassung
In diesem Beitrag werden Schnittstellen zwischen der Kindergartenbewegung und der bürgerlichen Frauenbewegung herausgearbeitet. Von Interesse sind dabei die ersten Frauen, die in der Kindergartenpädagogik einen Weg sahen, um sich aus familiären Zwängen und Abhängigkeiten zu befreien, indem sie einen eigenständigen Beruf ausübten. Der Blick richtet sich folglich auf den Beginn beider Bewegungen, die zur Zeit der bürgerlich-demokratischen Revolution von 1848/49 entstanden und in der anschließenden Reaktionszeit massive Repressionen erlebten. So wurde Friedrich Fröbels frühpädagogische Konzeption, die auf den Prinzipien der Freiwilligkeit, Selbsttätigkeit und allgemeinen Menschenbildung basierte, in Preußen, aber auch in anderen deutschen Staaten als staatsgefährdend wahrgenommen. Dies auch deshalb, weil es viele Verbindungen zur Demokratiebewegung und religiösen Oppositionsbewegung, und damit auch zur frühen bürgerlichen Frauenbewegung gab.
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Literatur
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Franke-Meyer, D. (2018). „… mir graut vor philosophischen Weibern“. In: Franke-Meyer, D., Kuhlmann, C. (eds) Soziale Bewegungen und Soziale Arbeit. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-18591-6_5
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