Zusammenfassung
Auf der Basis historisch-empirischer Begründungen psychologischer Kategorien und der Kritik (von Selbstmissverständnissen) experimentell-statistischer Forschung zielt kritisch-psychologische Empirie auf die Analyse und Erweiterung subjektiver Handlungsmöglichkeiten in restriktiven gesellschaftlichen Verhältnissen. Im Begründungsdiskurs mit Betroffenen als Mitforschenden werden Zusammenhänge von Prämissen (als subjektiv akzentuierten Lebensbedingungen) und subjektiven Gründen herausgearbeitet. Entsprechende Methoden, Probleme und das Konzept der Möglichkeitsverallgemeinerung werden an Beispielen dargestellt.
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